Infrastruktur : Daimler Trucks kritisiert EU-Pläne, CO₂-Emissionen von Reisebussen zu senken
Daimler Truck hält die Pläne der EU-Kommission zur CO₂-Reduktion bei Reisebussen für unrealistisch. "Eine Zielgröße von 20 Prozent ist zwar äußerst ambitioniert, aber realistisch", sagte der Chef der Bus-Sparte Daimler Buses, Till Oberwörder. Die EU-Kommission hatte im Februar unter anderem vorgeschlagen, den CO₂-Ausstoß schwerer Nutzfahrzeuge, also auch von Reisebussen, bis 2030 um 45 Prozent im Vergleich zu 2019 zu senken.
"Das Produktportfolio ist nicht der Engpass", sagte Oberwörder. Die Umsetzung hänge davon ab, ob die Infrastruktur auch auf dem Land vorhanden sei. Der Aufbau einer öffentlichen Lade- und Wasserstoffinfrastruktur für Reisebusse sei notwendig. Im Vergleich zu Stadtbussen sei dies eine besonders große Herausforderung, da Reisebusse deutlich anspruchsvollere Routen fahren.
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Grundsätzlich unterstützte das Unternehmen das Vorhaben der EU-Kommission, die CO₂-Emissionen neu zugelassener Busse zu reduzieren. Der Vorschlag, ab 2030 alle neuen Stadtbusse emissionsfrei zu machen, sei durchaus machbar.
"Es ist eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Herstellern, Bus-Betrieben und Energiebranche nötig, um E-Busse in hoher Stückzahl und so schnell wie möglich auf die Straßen zu bringen", sagte Oberwörder. Jetzt müsse gemeinsam dafür gesorgt werden, dass Unternehmer E-Busse wirtschaftlich betreiben können.
(APA/red.)