Fusion : Toyota und Daimler Truck wollen Lkw-Geschäft in Asien zusammenlegen

Lkw-Kabinenfertigung auf einem Laufband.
© Daimler

Der deutsche Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck will große Teile seines schwierigen Asiengeschäfts mit dem japanischen Konkurrenten Toyota zusammenlegen. Die Daimler-Truck-Tochter Mitsubishi Fuso Truck and Bus soll mit der Toyota-Tochter Hino in einer Dachgesellschaft verschmolzen werden. Finanzielle Details nannte der Konzern noch nicht, es handelt sich bislang um eine Absichtserklärung.

Im ersten Quartal 2024 sollen die Verträge unterzeichnet werden, mit einem Abschluss rechnet Daimler Truck dann bis Ende kommenden Jahres. "Das geplante neue Unternehmen wird ein wesentlicher Akteur in Südostasien und ein wichtiger Partner in der Daimler Truck Familie sein", sagte Daimler-Truck-Chef Martin Daum.

Die gemeinsamen Aktivitäten in Asien sollen die Transformation des Nutzfahrzeuggeschäfts unterstützen und die gemeinsame Nutzung von Technologien vorantreiben. Hino soll Zugang zur Technologie für schwere Nutzfahrzeuge von Daimler Truck erhalten. Toyota teilte mit, dass die Unternehmen auch bei der Entwicklung von Wasserstoffantrieben und anderen Zukunftstechnologien zusammenarbeiten werden.

"Diese Zusammenarbeit zwischen unseren vier Unternehmen ist eine Partnerschaft zur Gestaltung der Zukunft der Nutzfahrzeuge in Japan und der Zukunft der Mobilitätsgesellschaft", sagte Toyota-Vorstandschef Koji Sato laut Mitteilung.

Daimler Truck hatte in Asien zuletzt weiter unter starkem Wettbewerb gelitten. Im vergangenen Jahr brach der bereinigte operative Gewinn der Sparte um 60 Prozent ein, obwohl Absatz und Umsatz stiegen. 2022 verkaufte Daimler Truck in Asien 156.000 Fahrzeuge, in Nordamerika waren es 187.000 und bei der in Europa und Lateinamerika starken Lkw-Marke Mercedes-Benz 166.000. Auch im laufenden Jahr ist nach den Planungen nicht mit einer deutlichen Verbesserung der Profitabilität zu rechnen. Das Lkw-Geschäft in Nordamerika und Europa ist für den deutschen Lkw-Hersteller wesentlich lukrativer.

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Probleme gibt es auch bei Hino. Die Japaner mussten im vergangenen Jahr die Auslieferung von Kleinlastern stoppen, weil Mitarbeiter die Messung von Abgaswerten manipuliert hatten. Der damalige Toyota-Chef Akio Toyoda rügte die Lkw-Tochter öffentlich scharf, der weltgrößte Autokonzern warf Hino sogar aus einem Joint Venture japanischer Konzerne zur Entwicklung von Zukunftstechnologien heraus.

(APA/red.)