Daimler Truck : Lkw mit Brennstoffzelle und flüssigem Wasserstoff im Test
Zu dem erwähnten Testtruck gesellt sich nun ein zweiter. Daimler Truck nimmt jetzt einen weiteren Prototypen in Betrieb, um den Einsatz von flüssigem Wasserstoff zu erproben. Unterstützung kommt dabei auch von Seiten der Politik: Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz, eröffnete heute die „Woche des Wasserstoffs Süd“ unter anderem mit einer Probefahrt in Wörth am Rhein. Dort befindet sich nämlich eine neu installierte prototypische Tankstelle im Entwicklungs- und Versuchszentrum in Wörth, die die Betankung mit flüssigem Wasserstoff ermöglicht. Bei der kürzlich erfolgten Inbetriebnahme feierte Daimler Truck gemeinsam mit Air Liquide die erste erfolgreiche Flüssig-H2-(LH2)-Betankung des Lkw. Während des Betankungsvorgangs wird –253 Grad Celsius tiefkalter Wasserstoff in zwei jeweils seitlich am Fahrgestell montierte 40-kg-Tanks gefüllt. Durch die besonders gute Isolierung der Fahrzeugtanks kann der Wasserstoff für eine ausreichend lange Zeit ohne aktive Kühlung auf Temperatur gehalten werden.
Bei der Entwicklung wasserstoffbasierter Antriebe bevorzugt Daimler Truck den flüssigen Wasserstoff. Dieser Energieträger hat in eben diesem Aggregatzustand im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff eine deutlich höhere Energiedichte, bezogen auf das Volumen. Dadurch kann mehr Wasserstoff transportiert werden, was die Reichweite deutlich erhöht und so eine Leistungsfähigkeit ermöglichen, die mit der eines konventionellen Diesel-Lkw vergleichbar ist. Entwicklungsziel des serienreifen GenH2 Truck ist eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern und mehr. Damit eignet sich der Lkw für flexible und anspruchsvolle Einsätze vor allem im wichtigen Segment des schweren Fernverkehrs. Der Serienstart für wasserstoffbasierte Lkw ist für die zweite Hälfte des Jahrzehnts vorgesehen.