Wasserstoff : Forderung nach Ausbau von grünem Wasserstoff

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Nikolaus Fleischhacker, Mitbegründer und Codex Group Mitglied des Green Energy Center Europe, Technischer Leiter der Strategie- und Projektentwicklungsgesellschaft FEN Systems und Leiter der Forschungszentren EWest und HyWest; Roland Punzengruber, Mitbegründer und Codex Group Mitglied des Green Energy Center Europe, sowie Geschäftsführer von Hyundai Österreich; Ewald Perwög, Mitbegründer und Codex Group Mitglied des Green Energy Center Europe sowie Geschäftsführer der Juve Automotion GmbH und Projektleiter des MPreis H2 Businessprojektes sowie Ernst Fleischhacker, Gründer und Vorsitzender des Green Energy Center Europe (v.l.)

- © Florian Lechner

Vor Kurzem wurde von der Bundesregierung die "Wasserstoffstrategie für Österreich" veröffentlicht. Zum Erstaunen der Wirtschaft findet Wasserstoff im Bereich der Schwerlastmobilität nicht die notwendige Gleichbehandlung für den Technologie- und Markenwettbewerb der CO2-freien Antriebstechnologien. Das steht im Widerspruch zur europäischen Strategie und deren Umsetzung in anderen EU-Ländern. In der österreichischen Strategie wird Effizienz in Form des technischen Wirkungsgrades vor die praktische Machbarkeit und Umsetzbarkeit und die Verfügbarkeit der Produkte gestellt.

So werden Wasserstoff-Verteiler-Lastwagen als "ineffizient" und damit "nicht prioritär" und auch "Fernverkehr-Lkw & Reisebusse" als "minder effizient beziehungsweise prioritär" beschrieben. Weiters wird batterieelektrischen Bussen und Lastwagen eine Einsatzreichweite von 300 Kilometern beschieden. Im ganzjährigen Einsatz unter Berücksichtigung von Kühlen und Heizen der Busse oder hohen Tonnagen der Lkw und den Auswirkungen kalter Wintertage sind diese aber nicht erreichbar. Medial inszenierte Rekordfahrt-Reichweiten von 500 Kilometern und mehr schmelzen unter den Realbedingungen auf tatsächliche 100 bis 150 Kilometer. Zu wenig, um den Bedarf vieler Logistikanwendungen in Industrie und Gewerbebetrieben effizient und kostendeckend abdecken zu können.

Rahmenbedingungen festlegen

Die privatwirtschaftlich organisierte Codex Partnerschaft des Green Energy Center Europe in Innsbruck arbeitet seit Jahren am Bau der Brücke in die grüne Zukunft und dem damit verbundenen Umbau von häuslichen, betrieblichen und industriellen Energiesystemen auf Klimaneutralität und Autonomie. Die Partnerschaft beanstandet an der neuen nationalen Wasserstoffstrategie, dass Wasserstoff-Elektrofahrzeuge gegenüber batterieelektrischen Fahrzeugen, die die Anforderungen realer Betriebsbedingungen noch nicht erfüllen können, benachteiligt werden. Damit wird der realwirtschaftlich notwendige Umbau von ÖPNV Fuhrparks und Schwerlasttransportflotten und der dazu notwendige Aufbau von Wasserstoff-Infrastruktur inkl. Wasserstoff-Produktion massiv behindert und eingebremst.

Die Bundesregierung werde daher ersucht, bei der Budgetierung und dem Entwurf der Förderprogramme dieses Faktum zu berücksichtigen und die entsprechenden Rahmenbedingungen so festzulegen, dass bis zum Jahr 2025 dem akuten Bedarf entsprechend 1.000 Wasserstoff-Fahrzeuge im Sinne der Klimaneutralitäts- und Autonomieziele der aktuell hilfesuchenden Betriebe ausgerollt werden können. Dazu muss in der Markteinführungsphase (bis zur Wirksamkeit der Skalierungseffekte der Massenfertigung) die Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu Diesel-Fahrzeugen sowohl bei den Anschaffungs- (CAPEX), als auch den Betriebskosten (OPEX) sichergestellt werden. Nur somit können die hilfesuchenden Betriebe zeitnah ihre Energiesysteme auf CO2-Freiheit und Autonomie umbauen, so die H2-Partner.

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