Wasserstoff und HVO100 : Lkw mit fossilfreiem Treibstoff bei der Österreichischen Post im Testbetrieb
Die Österreichische Post betreibt die ersten sechs Lkw ihrer Flotte mit Hydrotreated Vegetable Oils (HVO). Dabei handelt es sich um einen erneuerbaren Kraftstoff, der aus Abfällen, Fetten, pflanzlichen Reststoffen und Pflanzenölen hergestellt werden kann. HVO kann ohne technische Umrüstung in Dieselmotoren eingesetzt werden. Im Vergleich zu fossilem Diesel können nach Herstellerangaben über den Produktlebenszyklus bis zu 90 Prozent der CO₂-Emissionen eingespart werden.
"Bis zur Praxisreife von Wasserstoff- und E-LKW werden wir jede Brückentechnologie testen, die schon jetzt zur Einsparung von Emissionen beitragen kann. Mit den ersten HVO-Fahrzeugen in Wien und Graz fahren wir bereits heute in eine grünere Zukunft", erklärt Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post AG.
Während der Testphase werden die Fahreigenschaften, der Kraftstoffverbrauch sowie die tatsächlich erreichbaren CO₂-Einsparungen im Praxisbetrieb ermittelt.
Partnerschaft für nachhaltige Logistik
Eni HVOlution ist ein Treibstoff aus 100 Prozent erneuerbaren Rohstoffen gemäß der Richtlinie (EU) 2018/2001 (RED II).
Basierend auf dem Prinzip von RED II liegt die Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Eni HVOlution entlang der gesamten Wertschöpfungskette zwischen 60 und 90 Prozent im Vergleich zu fossilen Referenzbrennstoffen, je nach den für die Produktion verwendeten Rohstoffen.
In Österreich ist HVOlution an den Eni Servicestationen in Premstätten bei Graz und in Wien erhältlich.
"Wir von Biofuel Express sind stolz, unsere nun über 15-jährige Expertise im skandinavischen Raum gemeinsam mit der Österreichischen Post im Bereich fossilfreier Kraftstoffe in der Praxis umzusetzen. Ist doch HVO100 ein einfacher und sofort gehbarer Weg um den CO₂-Ausstoß, um bis zu 90 Prozent und den Partikelausstoß bis zu 30 Prozent zu reduzieren. Das mit einem Kraftstoff, der ausschließlich aus Abfällen verschiedenster Industrien, allen voran der Lebensmittelindustrie, produziert wird und so auch hier zur Reduktion von Abfällen beiträgt", so Bruno Walter, Director Market Development, Biofuel Express Austria.
Förderung für Wasserstoff- und E-Lkw genehmigt, Einsatz in 2024
Im Rahmen des Förderprogramms "Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur" der Europäischen Union, des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft hat die Post Förderansuchen für insgesamt vier emissionsfreie Lkw eingereicht und erhalten.
Der erste Förderantrag umfasst die Erprobung von zwei E-Lkw. Diese sollen zwei Diesel-Lkw ersetzen, die derzeit rund um die Uhr zwischen dem Logistikzentrum Wien-Inzersdorf und dem Flughafen Wien-Schwechat pendeln. Abhängig von der Förderzusage und der Lieferzeit der Fahrzeuge rechnet die Post mit einer Inbetriebnahme im zweiten Quartal 2024.
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Im Mittelpunkt der zweiten Fördereinreichung steht der Test von zwei Wasserstoff-Lkw. Die Routenplanung erfolgt entlang bestehender Tankstellen für Grünen Wasserstoff, die derzeit in Tirol und Wien zur Verfügung stehen. Weitere Tankstellen mit grünem Wasserstoff sind bereits in Planung und sollen in naher Zukunft alle Hauptverkehrsachsen des Landes abdecken. Aufgrund der langen Lieferzeiten und des derzeit noch knappen Angebots an grünem Wasserstoff wird der Einsatz der ersten beiden Post-Wasserstoff-Lkw voraussichtlich Ende 2024 erfolgen.