Fahrzeugbau : Lkw-Produktion: Traton immer noch von Lieferkettenproblemen betroffen
Käufer von Scania- und MAN-Lastwagen brauchen Geduld. Auch wenn sich die Engpässe bei Zulieferteilen entspannt hätten, müssten die Kunden - je nach Land - immer noch sechs bis zwölf Monate auf ihre Nutzfahrzeuge warten, räumte der Vorstandschef der Muttergesellschaft Traton, Christian Levin, am Dienstag vor Analysten ein. "Wir haben immer noch eine Unwucht in der Lieferkette."
Ziel sei aber eine Lieferzeit von maximal drei Monaten - schon damit Traton besser einschätzen könne, wie sich der Markt tatsächlich entwickle. Vor allem die Marke MAN hatte im vergangenen Jahr massiv unter Lieferengpässen wegen des Ukraine-Kriegs gelitten.
In den ersten drei Monaten 2023 sanken die Auftragseingänge für MAN-, Scania-, Navistar- und Volkswagen-Nutzfahrzeuge - in Stück - um 28 Prozent. Das lag nach Angaben des Vorstands aber auch daran, dass die VW-Tochter bei der Annahme von Orders bremste. Das Auftragsbuch reiche aus, um die Produktion des gesamten Jahres abzudecken, hieß es in einer Präsentation.
Weil das erste Quartal bei Traton besser lief als erwartet, hob Levin die Gewinnprognose für das Gesamtjahr an. Die bereinigte operative Umsatzrendite werde 2023 zwischen 7 und 8 Prozent liegen; bisher hatte Traton 6 bis 7 Prozent in Aussicht gestellt. Die Erhöhung fuße nur auf den Zahlen des ersten Quartals, für den Rest des Jahres gibt sich Vorstandschef Levin angesichts der schwächelnden Konjunktur vorsichtig: "Das kann alles sehr schnell drehen."
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Im ersten Quartal stieg die operative Marge auf 8,4 Prozent. Spitzenreiter unter den Traton-Marken war wie gehabt die schwedische Scania mit 13,3 Prozent, MAN hinkte mit 5,8 Prozent trotz deutlicher Fortschritte hinterher. Das operative Ergebnis von MAN Truck & Bus hat sich auf 197 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Im Konzern hat sich das bereinigte operative Ergebnis auf 935 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Der Umsatz soll 2023 wie geplant um fünf bis 15 Prozent zulegen. In den ersten drei Monaten war er dank höherer Verkaufszahlen und steigender Preise um 31 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro nach oben geschnellt.
(APA/red.)