Wasserstoff : Wasserstoffwirtschaft soll stärker ausgebaut werden
Bereits von Beginn an war Österreich an den intensiven Verhandlungen und auch an der Ausgestaltung der inhaltlichen Schwerpunktsetzung des ersten IPCEI Wasserstoff stark involviert. So unterzeichnete Klimaschutzministerin Leonore Gewessler im Dezember 2020 gemeinsam mit 22 weiteren Mitgliedstaaten der EU und Norwegen ein Manifest für die Entwicklung der europäischen Wertschöpfungskette für Wasserstoff-Technologien und –Systeme sowie auch eine Zusatzdeklaration, die auf die Produktion und Nutzung von erneuerbarem Wasserstoff fokussiert. Neben dem nun genehmigten IPCEI Hy2Tech ist Österreich noch in der finalen Phase für ein zweites IPCEI im Bereich Wasserstoff mit einem Fokus auf industrielle Anwendung (IPCEI Hy2Use) - für beide Projekte stehen über die Europäische Aufbau- und Resilienzfazilität in Summe 125 Millionen Euro zur Verfügung.
Am europäischen Gesamtvorhaben des IPCEI Hy2Tech beteiligen sich insgesamt 41 Projekte von 35 Unternehmen aus 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die involvierten Mitgliedstaaten schütten Beihilfen in Höhe von mehr als 5,4 Milliarden Euro aus, die über die nächsten Jahre insgesamt zusätzlich 8,8 Milliarden Euro an privaten Investitionen auslösen werden. Das Vorhaben verfolgt das Ziel, eine wettbewerbsfähige, innovative und nachhaltige europäische Wasserstoff-Wertschöpfungskette aufzubauen. Der Fokus liegt auf der Förderung von hochinnovativen Projekten entlang der gesamten Wettschöpfungskette – von der Entwicklung und der Hochskalierung neuer hocheffizienter Elektrolyseprozessen und Brennstoffzellensystemen über innovative Speicher und Transporttechnologien bis zur Nutzung von Wasserstoff in Industrie und schwer zu elektrifizierenden Bereichen im Mobilitätssektor (u.a. Schwerverkehr, Schifffahrt, Luftfahrt). Das Vorhaben steht somit auch voll im Einklang mit der im vergangenen Juni veröffentlichten nationalen Wasserstoffstrategie.
IPCEI-Beihilfen sind an strenge Auflagen geknüpft, die gewährleisten sollen, dass das gewonnene Knowhow möglichst umfassend verbreitet wird und so positive Spillover-Effekte für die europäische Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft erreicht werden. Bislang ist Österreich an einem IPCEI im Bereich der Batterieindustrie und einem IPCEI im Bereich der Mikroelektronik-Wertschöpfungskette aktiv beteiligt. Derzeit streben das BMK gemeinsam mit dem BMAW auch Teilnahmen an einem zweiten IPCEI Wasserstoff mit einem Fokus auf Anwendungen von erneuerbaren Wasserstoff in der Industrie (Hy2Use) und an einem weiteren IPCEI im Bereich der Mikroelektronik-Industrie an. Darüber hinaus läuft aktuell eine Bedarfserhebung für eine etwaige österreichische Teilnahme an IPCEI Photovoltaik.