Lkw-Produktion : Österreichs größte Dach-Photovoltaik-Anlage entsteht in Steyr

vier Personen präsentieren Kooperation zur Aufdach-PV-Analage in Steyr

(v.l.) Manfred Eibeck, Siegfried Wolf, Stephan Sharma und Florian Mayrhofer

- © Steyr Automotive/Kerschbaummayr

„Wir werden 2035 CO2-frei produzieren“, betonte Steyr Automotive-Eigentümer und Aufsichtsratspräsident Siegfried Wolf bei der Präsentation der künftigen Zusammenarbeit von Steyr Automotive mit der Energie Burgenland zur Errichtung der größten Dach-Photovoltaik-Anlage Österreichs. „Die Autoindustrie ist der Treiber von neuen Technologien und sie ist der Treiber der CO2-Neutralität“, sagte Wolf. „Wenn wir es nicht schaffen, bis 2035 CO2-frei zu produzieren, werden wir von wichtigen Auftraggebern nicht mehr berücksichtigt.“ In diesem Punkt stehe die gesamte österreichische Industrie vor einer enormen Aufgabe.

Wolf kündigte auch eine Vertiefung der Kooperation mit der Energie Burgenland in Sachen neue revolutionäre Energiespeicherung an. Dabei soll auf eine Technologie ohne seltene Erden und andere Rohstoffe gesetzt werden, mit dem Ziel, biologisch abbaubare Speichermedien zur Verfügung zu haben.

„Der Standort Steyr hat eine lange Geschichte – sowohl der Industrie als auch der Energie und Elektrizität. Heute wollen wir dieser langen, erfolgreichen Geschichte das nächste Kapitel am Weg in die Zukunft hinzufügen“, betonten Steyr Automotive Geschäftsführer Florian Mayrhofer und Energie Burgenland CEO Stephan Sharma bei der Präsentation ihrer umfassenden Kooperation, bei der auch der Eigentümer von Steyr Automotive, Siegfried Wolf, anwesend war. Der erste Schritt wird die größte Photovoltaik-Dachanlage Österreichs auf den Gebäuden von Steyr Automotive sein. Die Anlage soll noch heuer in Betrieb gehen und rund ein Viertel des vom Werk benötigten Stroms selbst produzieren.

„Tradition mit Zukunft bedeutet für uns, dass wir auch bei der Energieversorgung entscheidend mitdenken. Steyr Automotive wird in den kommenden Jahren intensiv im Bereich der grünen, modernen, elektrischen Mobilität aufrüsten. Wir werden ein Vorzeigewerk bei Elektrobussen, Elektro-Lkw und Wasserstofffahrzeugen sein“, so Mayrhofer. Damit sei aber auch klar, dass man als nachhaltig und langfristig denkendes Unternehmen darüber reden müsse, unter welchen Bedingungen und mit welchen Ressourcen diese Produktion stattfindet.

„Wir wollen ein GreenTech-Werk der Zukunft bauen und damit zu einem Vorzeigeunternehmen in der Region, in Österreich und Europa werden. Deshalb lautet unsere Antwort darauf: Erneuerbarer Strom, direkt am Standort und vor Ort produziert“, erklärte Mayrhofer. Eine Lösung hierfür sei die Photovoltaik: „Die Umsetzung kann sehr rasch erfolgen und diese Anlage stärkt nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit, weil wir uns unabhängig von internationalen Strompreisentwicklungen machen.“

Kompetenter Kooperationspartner

Mit der Energie Burgenland habe man einen innovativen, zuverlässigen und sehr kompetenten Partner auf diesem Weg gefunden. Das Unternehmen ist der größte Anbieter für Windstrom und Photovoltaik in Österreich. Auch die langjährige Erfahrung des CEOs der Energie Burgenland, Stephan Sharma, im erneuerbaren Bereich in der Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen, sei ein Garant für die Qualität der Kooperation. Das zeige auch die im vergangenen Jahr geschlossene erneuerbare Energie-Partnerschaft für Wind- und Sonnenstrom mit den Österreichischen Bundesbahnen.

„Als wir begonnen haben, über das Projekt zu reden, gab es eine große Vision: ein grünes, energieautarkes Werk zu schaffen. Um damit einerseits die Umwelt zu schützen, indem wir die CO2-Emmissionen massiv senken und andererseits einen Wettbewerbsvorteil durch planbare, niedrige Energiekosten zu schaffen. Dafür begründen wir heute eine starke, grüne Energie-Partnerschaft“, erklärte Sharma. „Im Zentrum dieser Partnerschaft steht die größte Dach-Photovoltaikanlage Österreichs.“

7.700 kWp – Österreichs größte Dach-Photovoltaikanlage

Die insgesamt 17.000 installierten Paneelen auf den Werksdächern von Steyr Automotive haben eine Spitzenleistung von rund 7.700 kWp. Das bedeutet nach Angaben des Unternehmens, dass rund 25 Prozent des Stromverbrauchs vor Ort abgedeckt werden. Zum Vergleich: Das entspricht dem Verbrauch von 2.300 Haushalten und einer Einsparung von rund 2.880 Tonnen CO2 jedes Jahr.

Zusammenarbeit für klimaneutrale Mobilität

„Wir haben heute den ersten Schritt gesetzt, um dem Ziel der Klimaneutralität näher zu kommen und es auch zu erreichen. Dafür werden wir aber auch im Mobilitätsbereich eine entsprechende Zusammenarbeit starten“, so die beiden Unternehmens-Chefs. In den kommenden Jahren sollen in Steyr mehr als 20.000 neuartige Elektro-Lkw und elektrische Fahrzeuge gebaut werden. Fahrzeuge, die zum klimaneutralen Betrieb auf nachhaltige Energieerzeugung angewiesen sind. „Auch in diesem Bereich werden wir in den kommenden Monaten nächste Schritte in dieser weitreichenden, langfristigen Kooperation setzen und präsentieren“, hielten Mayrhofer und Sharma abschließend fest.