E-Lkw : Neuer MAN eTruck als Prototyp auf der IAA
Die Besucher in Hannover können erstmals einen Prototyp des schweren MAN eTrucks bestaunen. Dieser ist für das Megawatt-Laden vorbereitet und kann damit ein breites Einsatzfeld bis hin zum schweren Fernverkehr abdecken. „Wir flexibilisieren unsere Fertigung und bauen unseren künftigen schweren eTruck auf einem Band mit konventionellen Fahrzeugen, um für unsere Kunden je nach Wunsch Lkw zu elektrifizieren oder mit Dieselantrieb herstellen zu können. Unser neuer eTruck wird mit Produktionsstart alle Anwendungsbereiche abdecken, ob für die Regionalverteilung von Biomilch oder den Ferntransport von grünem Stahl. Wir begleiten unsere Kunden beim Umstieg auf die E-Mobilität so eng wie möglich auf Basis unserer langjährigen Expertise im Bereich der E-Busse und -Vans sowie unserem elektrischen eTGM im Verteilerverkehr“, erklärt Alexander Vlaskamp, CEO von MAN. Ab 2024 soll das elektrische Fahrzeug zu den ersten Kunden in den Einsatz gehen.
Neben CO2-freien Antrieben sieht MAN das autonome Fahren als wesentlichen Hebel für die Transformation im Gütertransport. Die Vorteile: weniger Unfälle aufgrund menschlichen Versagens, mehr Flexibilität und Effizienz durch die Loslösung der Transportabläufe von gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten und Reduzierung unattraktiver Fahraufgaben auf der Langstrecke zugunsten anspruchsvoller und abwechslungsreicher Fahrtätigkeiten im Stadt- und Regionalverkehr für die wenigen, noch vorhandenen Lkw-Fahrer. Auf der IAA erklärt MAN anhand verschiedener Praxisprojekte die kontinuierlichen Entwicklungsschritte vom autonomen Fahren auf abgeschlossenem Gelände zum voll autonomen Fahren auf der Autobahn zwischen Logistikhubs: Das Projekt ANITA entwickelt die autonome An- und Ablieferung von Containern in einem Straße-Schiene-Umschlagterminal des Kooperationspartners Deutsche Bahn, durch die der Umschlagprozess, und damit der klimafreundliche kombinierte Verkehr deutlich an Leistungsfähigkeit gewinnen soll. Das Projekt Atlas-L4 dagegen arbeitet bereits an der konkreten Umsetzung von autonomen Hub-to-Hub Transporten, wie sie seit 2022 durch das Gesetz zum autonomen Fahren möglich sind. Ende 2024 soll der erste Lkw autonom auf einer deutschen Autobahn unterwegs sein.
Aber auch bei den konventionellen Produkten will MAN innovativ bleiben. „Mit noch weniger Kraftstoffverbrauch, einem noch größeren Fokus auf die Fahrerbedürfnisse sowie nützlichen digitalen Dienstleistungen, wie dem automatischen Zahlen des Trucks an der Tankstelle, vereinfachen wir das Tagesgeschäft unserer Kunden“, sagt Vlaskamp. So sorgen etwa ein neuer D26-Motor und Aerodynamikupdate für bis zu vier Prozent Kraftstoffeinsparung bei gleichzeitig mehr PS und Drehmoment. Zur Freude der Fahrer wird MAN auch seine weiterentwickelte Top-Ausstattungslinie „Individual Lion S“ für TGX und TGS präsentieren.