Energiewende : Grüner Wasserstoff aus Spanien soll über Rotterdam nach Nordwest-Europa gelangen
Das südliche Ende dieser Versorgungskette ist der Hafen von Algeciras, in Südspanien dicht bei Gibraltar gelegen. Algeciras soll der Umschlagplatz sein für die Weiterleitung von Wasserstoff nach Rotterdam. Das Abkommen zwischen Cepsa und dem Rotterdamer Hafen will die Dekarbonisierung der Schwerindustrie und des Seeverkehrs beschleunigen und die europäische Energieunabhängigkeit und -sicherheit unterstützen. Zudem hilft diese Vereinbarung Cepsa, ein wichtiger Akteur bei der Produktion von grünem Wasserstoff in Europa und Marktführer in Spanien und Portugal zu werden. Dem entspricht auch das Bestreben des Hafenbetriebs Rotterdam, Nordwesteuropa bis 2030 mit 4,6 Millionen Tonnen grünem Wasserstoff zu versorgen. Cepsa plant, den in seinem Energiepark San Roque in der Nähe der Bucht von Algeciras produzierten Wasserstoff in Form von Wasserstoffträgern wie Ammoniak oder Methanol nach Rotterdam zu exportieren.
Mit Unterstützung der niederländischen Regierung und als Teil der Rotterdamer Energiewendepläne entwickeln der Hafenbetrieb und viele im Hafengebiet tätige Privatunternehmen die notwendige Infrastruktur und Einrichtungen für den Import von grünem Wasserstoff und dessen Verteilung in Nordwesteuropa. Große Industriezentren in den Niederlanden, Belgien und Deutschland sollen dabei durch Wasserstoffpipelines verbunden werden. Diese Versorgung mit umweltfreundlichen Kraftstoffen soll zur Dekarbonisierung der Industrie und des Seeverkehrs in der Bucht von Algeciras und Rotterdam beitragen und die RePower EU-Strategie der Europäischen Union unterstützen. Diese sieht vor, Europas Energieunabhängigkeit und -sicherheit zu gewährleisten und die Erzeugung sauberer Energie zu fördern. Die Handelsroute soll bis 2027 in Betrieb genommen werden. Cepsa beabsichtigt außerdem, eine vergleichbare Lieferkette von seinem Energiepark La Rabida in Huelva (Andalusien) aus zu entwickeln.
Maarten Wetselaar, CEO von Cepsa: „Die Möglichkeit, den ersten grünen Wasserstoffkorridor in Algeciras, dem führenden Energiehafen Spaniens, zu bauen, unterstreicht die einzigartige Rolle, die Spanien und insbesondere Andalusien bei der Energiewende in Europa spielen werden. Spanien ist aufgrund seiner strategischen Lage, der hohen Erzeugungsmengen an erneuerbarer Energie, seiner robusten Energie-Infrastruktur und bedeutender Häfen wie Algeciras und Huelva ideal positioniert, um bei der Produktion und dem Export von grünem Wasserstoff weltweit führend zu werden. Cepsa, das wichtigste Energieunternehmen in Andalusien, will bei der Verwirklichung dieser Vision eine führende Rolle spielen.“
Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Nordwesteuropa verbraucht viel mehr Energie, als es auf nachhaltige Weise produzieren kann. Deshalb richten wir gemeinsam mit Exportländern und Privatunternehmen in der ganzen Welt mehrere Handelswege für grünen Wasserstoff ein. Wir erwarten, dass im Jahr 2050 etwa 20 Millionen Tonnen Wasserstoff durch den Hafen fließen. Vor Ort produziert werden davon voraussichtlich nur zwei Millionen Tonnen. Südspanien verfügt über reichlich Platz, Sonne, Wind sowie geeignete Häfen und ist somit ein idealer Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff – sowohl für den lokalen Verbrauch als auch für den Export. Die Einrichtung der Handelsroute zwischen Algeciras und Rotterdam ist ein wesentlicher Beitrag zu Europas Bestreben, die CO2-Emissionen zu verringern, die Energieunabhängigkeit Europas zu erhöhen und unsere Wirtschaft zu stärken.“