BEÖ zum Regierungsprogramm : "Wir brauchen einen klaren Fokus in Richtung E-Mobilität"

Andreas Reinhardt, Vorsitzender Bundesverband Elektromobilität Österreich

Andreas Reinhardt, Vorsitzender Bundesverband Elektromobilität Österreich

- © BEÖ/Breitbild Austria

Das neue Regierungsprogramm stellt aus Sicht des Bundesverbandes Elektromobilität Österreich (BEÖ) wichtige Weichen für eine klimafreundliche Mobilität. Der beschleunigte Ausbau der Ladeinfrastruktur und der Fokus auf emissionsfreie Antriebe seien zentrale Maßnahmen, die den Standort Österreich stärken. Laut BEÖ darf es jedoch keinen Rückfall in "ineffiziente Technologien" geben. 

E-Fuels, Wasserstoff oder biogene Treibstoffe dürfen nicht unter dem Deckmantel der Technologieoffenheit als Alternativen zur E-Mobilität propagiert werden“, meint BEÖ-Vorsitzender Andreas Reinhardt. „Diese Lösungen sind ineffizient und bieten keine Perspektive für eine wirtschaftliche Reduktion der CO2-Emissionen.“

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Wie der BEÖ in einer Aussendung festhält, verfügt Österreich aktuell über rund 30.000 öffentlich zugängliche E-Ladestationen. Im Zeitraum 2024 bis 2025 hätten die Mitgliedsunternehmen des BEÖ mehr als 75 Millionen Euro in den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur investiert. „Eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur ist ein wesentlicher Eckpunkt der Verkehrswende“, betont Reinhardt. „Der nächste große Schritt muss ein durchdachtes (Schnell)-Ladenetz für den Schwerverkehr sein. Österreich ist ein wichtiges Transitland. Die Errichtung von Schnelllade-Infrastruktur für E-LKW entlang von Autobahnen und Schnellstraßen ist auch eine Investition in den klimafreundlichen Gütertransport“, so der BEÖ-Vorsitzende.

Die Planung sei entscheidend

Die CO₂-Emissionen des Verkehrssektors machen laut BEÖ rund ein Viertel der gesamten Emissionen aller Sektoren in Österreich aus. Um eine vollständige Dekarbonisierung bis 2050 zu erreichen, müssten hier Lösungen gefunden werden. Neben einer Veränderung des Mobilitätsverhaltens hin zu vermehrter Nutzung von öffentlichem Verkehr, sei ein wesentlicher Beitrag zur Senkung von Treibhausgasemissionen die konsequente Umstellung auf E-Mobilität. 

Die Überarbeitung der Mobilitätsmasterpläne 2030 und eine neue Strategie für den Logistikstandort Österreich sind aus Sicht des BEÖ richtige Schritte, um die Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung nachhaltiger und effizienter zu gestalten. „Nur mit einer langfristig abgestimmten Planung kann die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts gesichert werden“, sagt Reinhardt.

Förderprogramm für emissionsfreie Busse

Eine wichtige Maßnahme im neuen Regierungsprogramm ist die Weiterführung des EBIN-Förderprogramms, das emissionsfreie Busse und Infrastruktur langfristig absichern soll. Auch die bestehenden Förderprogramme ENIN und LADIN haben sich bewährt. Der BEÖ unterstützt diese Maßnahme ausdrücklich, um den öffentlichen Verkehr nachhaltig zu transformieren.

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Der Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft liege in der E-Mobilität und der dafür benötigten Ladeinfrastruktur. „Das betrifft nicht nur den E-PKW, sondern auch die Umstellung des öffentlichen Verkehrs sowie des Lastverkehrs“, sagt BEÖ-Vorsitzender Reinhardt. „Das neue Regierungsprogramm setzt insgesamt wichtige Akzente. Was wir jetzt brauchen, ist ein klarer Fokus in Richtung E-Mobilität. Das stärkt den Klimaschutz und und die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs“, so Reinhardt abschließend.