Selbstfahrende Lkw : Continental und Aurora stellen Roadmap für autonomes Lkw-System vor
Continental und Aurora Innovation haben einen Meilenstein auf dem Weg zur Kommerzialisierung autonom fahrender Lkw erreicht. Die Unternehmen haben das Design und die Architektur des zukünftigen Rückfallsystems und der Hardware für den Aurora Driver definiert - ein autonomes Fahrsystem nach SAE Level 4, dessen Produktion Continental für 2027 plant. Damit steht das finale Hardware-Konzept bereits nach weniger als einem Jahr, nachdem die Unternehmen diese branchenweit erste Partnerschaft eingegangen sind. Ziel der Kooperation ist es, autonome Lkw-Systeme in hohen Stückzahlen zu produzieren.
"Technologien für autonome Mobilität bieten die größte Chance, das Fahrererlebnis seit der Erfindung des Automobils zu verändern", sagte Phillipp von Hirschheydt, Mitglied des Vorstands für den Unternehmensbereich Automotive bei Continental. "Dieser erreichte Meilenstein bringt uns zuverlässig weiter auf dem Weg, wartungsfreundliche autonome Lkw-Systeme bereitzustellen, die von Kunden nachgefragt werden."
Zusammenarbeit für maximale Sicherheit
Damit autonome Fahrzeuge auch ohne menschlichen Fahrer sicher funktionieren, benötigen sie eingebaute Redundanzen. Sie dienen als Backup für den seltenen Fall, dass eine Komponente oder ein Sensor ausfällt. Eine dieser Redundanzen ist das Rückfallsystem - ein spezialisierter Sekundärrechner, der bei Ausfall des Primärsystems den Betrieb übernimmt. Dieser duale Ansatz reduziert die Anfälligkeit des Primärsystems und des Rückfallsystems für einzelne Fehlerquellen.
→ Ihnen gefällt dieser Artikel? Jetzt Newsletter kostenlos abonnieren!
"Wir wussten vom ersten Tag an, dass wir ein starkes Ökosystem von Partnern aufbauen müssen, um diese Technologie sicher und in kommerziellem Maßstab auf den Markt zu bringen", so Chris Urmson, Mitbegründer und CEO von Aurora. "Die Fertigstellung des Designkonzepts unserer zukünftigen Hardware ist ein wichtiger Schritt, um mit der Ökonomie von Aurora Driver zu überzeugen und ein langfristiges Geschäft aufzubauen."
Der Weg zur Serienreife im Jahr 2027
Continental und Aurora geben auch einen Überblick über die Roadmap ihrer Partnerschaft für die nächsten vier Jahre mit dem Ziel, autonom fahrende Lkw in großen Stückzahlen auf den Markt zu bringen:
- 2023 - Konzeption und Design: Aurora und Continental definieren die Systemarchitektur, die wichtigsten Spezifikationen und die technischen Daten für die Aurora Driver Hardware und das neue Rückfallsystem.
- 2024 bis 2025 - Bau und Test: Mit der Systemarchitektur in der Hand baut Continental erste Versionen der Hardware für Tests im neuen Werk in New Braunfels, Texas, USA, und an anderen weltweiten Produktionsstandorten.
- 2026 bis 2027 - Fertigstellung, Produktionsstart und Integration: Continental wird die Hardware für den Aurora Driver und das Rückfallsystem vor dem Produktionsstart in ihren Werken industrialisieren und validieren. Diese werden an Auroras Partner in der Lkw-Herstellung zur Integration in autonomiebereite Fahrzeuge geliefert. In dieser Phase wollen die Unternehmen auch ein Service-Playbook und ein Wartungsnetz entwickeln.
- 2027 und darüber hinaus - Einsatz in großem Maßstab: voraussichtlich Tausende Lkw, die mit dem Aurora Driver integriert sind, sind bereit, autonom Fracht in den USA zu transportieren.