Abgrasreinigung : Deutsches Wirtschaftsministerium sorgt sich um AdBlue-Mangel

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Der Mangel an dem für viele Lkw und Busse benötigten Abgasreinigungsmittel AdBlue treibt auch das deutsche Wirtschaftsministerium um. "Aktuell gibt es dort steigende Preise, die auch im Zusammenhang stehen mit der Energie-Preisdebatte insgesamt", sagte eine Sprecherin am Freitag in Berlin. Das Ministerium beobachte diese Entwicklung sehr genau. "Wir nehmen die Warnungen und Befürchtungen der Branche natürlich sehr ernst."

In einem Schreiben an Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Logistikbranche vor einem "drohenden Versorgungskollaps" angesichts des AdBlue-Mangels gewarnt. Ein flächendeckender Engpass hätte "dramatische Folgen für ca. 90 Prozent der Lkw-Verkehre in Deutschland, aber auch für Busse, die auf AdBlue angewiesen sind", heißt es in dem Schreiben vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) und dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo). "Die Fahrzeuge müssten faktisch stehen bleiben, da sie ohne AdBlue nicht mehr betrieben werden dürfen." Die Lieferketten wären dann akut gefährdet, die Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen nicht mehr sicher. Auch der Personennahverkehr, die Bustouristik und der Fernlinienbusverkehr stünde infrage.

"Wir haben hier einen kontinuierlichen Austausch mit der Wirtschaft, da das Thema Lieferengpässe ja an verschiedenen Fronten weiter aktuell ist", sagte die Ministeriumssprecherin, Gemeinsam mit den betroffenen Ressorts Verkehr und Umwelt sowie den Verbänden werde man das Gespräch suchen.

Die Logistikbranche führt die Probleme unter anderem auf die weltweit stark gestiegenen Erdgas-Preise zurück. Dadurch sei die Produktion von Ammoniak als einem der Ausgangsstoffe zur Düngemittel- und AdBlue-Produktion von den Herstellern stark reduziert worden, weil es sich nicht mehr rechnet. Seit einigen Wochen sei daher ein Preisanstieg bei AdBlue von 19 Cent pro Liter Anfang 2020 auf inzwischen 69 Cent zu beobachten. Zunehmend mehr Transportlogistik- und Omnibusunternehmen hätten berichtet, dass die Lieferung eingestellt worden sei. (apa/red)

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