Verbrenner-Verbot : Italien will in Brüssel gegen Aus für Verbrennungsmotoren vorgehen
Italien startet in Brüssel eine Kampagne gegen das von der EU geplante Aus für Verbrennungsmotoren in zwölf Jahren. Bei einem Treffen im Ausschuss der Ständigen Vertretung in Brüssel werde Italien gegen die EU-Pläne stimmen, den Verkauf von neuen Benzin- und Dieselfahrzeugen ab 2035 zu verbieten, sagte Energieminister Gilberto Pichetto Fratin.
Die Regeln, die im Februar vom Europäischen Parlament verabschiedet wurden, sehen vor, dass Autohersteller den CO2-Ausstoß der verkauften Neuwagen bis 2035 um 100 Prozent senken müssen, was den Verkauf von Neuwagen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, in der EU unmöglich machen würde.
Die EU-Länder haben sich im Oktober auf ein Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren geeinigt, aber die Regeln müssen noch formell abgesegnet werden, bevor sie in Kraft treten können. Eine endgültige Genehmigung wird im März erwartet.
Die Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni sagte letzte Woche, sie wolle sich mit Frankreich und Deutschland zusammentun, um Einfluss zu nehmen und das Tempo der EU-Gesetzgebung zur Reduzierung der Emissionen von Autos und Lastwagen zu verlangsamen. "Italien ist der Ansicht, dass Elektrofahrzeuge nicht der einzige Weg sein sollten, um in der Übergangsphase Null-Emissionen zu erreichen", fügte Pichetto Fratin in der Erklärung hinzu.
Die italienische Kampagne gegen das Aus für Verbrennungsmotoren wird aktiv von Verkehrsminister Matteo Salvini, Chef der rechten Regierungspartei Lega, vorangetrieben. Er bedankte sich bei den 100.000 Italienern, die innerhalb weniger Tage eine Petition gegen das Aus unterzeichnet haben.
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Die Autoindustrie in Italien, die noch weitgehend auf die traditionelle Verbrennertechnologie ausgerichtet ist, beschäftigt nach Angaben des Branchenverbands Anfia direkt oder indirekt mehr als 270.000 Menschen und erwirtschaftet mehr als 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der Absatz von reinen Elektroautos ist in Italien im vergangenen Jahr um 27 Prozent zurückgegangen und machte nur noch 3,7 Prozent der gesamten Neuzulassungen aus.
(APA/Red.)