ÖPNV : ÖPNV wird jetzt auch auf dem Land elektrisch

Visualisierung eine Ladestation auf dem Lande

Neue Ladeinfrastruktur mit Schwungmassenspeicher: Wechsel auf E-Busse in der Fläche auch ohne Ausbau der Stromnetze (Konzeptbild)

- © Adaptive Balancing Power

Mittelständische, gewerbliche Busunternehmen bilden im ländlichen Raum eine wichtige Säule des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Die Elektrifizierung entlang der Strecke stellt Stromnetzbetreiber und Verkehrsgesellschaften jedoch vor große Herausforderungen. Lange Fahrtstrecken und -zeiten bedeuten für Überlandbusse große Batterien, die bald einmal bis zu fünf Tonnen wiegen können und einen wirtschaftlichen und ökologischen Betrieb infrage stellen. Eine Möglichkeit, auf immer größere und schwere Batterien zu verzichten, ist das Streckenladen, das Zwischenladen der Batterie an Haltestellen mit einem hohen Energieeintrag in kurzer Zeit. Voraussetzung dafür waren bisher Pantographen-Ladestationen, die an Leitungen mit sehr hohen Stromdurchflüssen (Mittelspannungsnetz) angeschlossen sind. Diese Leitungen gibt es in der Fläche aber kaum oder sie sind sehr kostenintensiv.

In Bensheim an der Bergstraße (Hessen) wird am Omnibus-Bahnhof (ZOB) eine neuartige Pantographen-Schnellladestation (High Power Charger) installiert werden, die eine sichere, wirtschaftliche und flexible Zwischenladung von Elektrobussen ermöglichen soll. Das Besondere: Durch den Einsatz moderner Hochleistungs-Schwungmassenspeicher können die E-Busse auch ohne Ausbau des Stromnetzes auf der Fahrstrecke geladen werden. Ziel des Buffered-HLL-Projektes ist daher der Aufbau und der Test der neuartigen Ladeinfrastruktur, die flexible Ladevorgänge im Busdepot und entlang der Strecke ohne Netzausbau ermöglicht. Die Pantographen-Ladestation mit Nutzung des Hochleistungs-Schwungmassenspeichers wird ab September in Betrieb gehen. Die Testphase im regulären Fahrbetrieb ist auf 18 Monate angesetzt. Nach erfolgreichem Test soll das Infrastrukturmodell auch in andere Regionen übertragen werden.