Feuerwehr : Los Angeles bekommt neues Einsatzfahrzeug gegen Brände

Rosenbauer RTX
© Rosenbauer

Die wohl größte Besonderheit des neuen Rosenbauer-Einsatzfahrzeugs "RTX" für das LAFD liegt in seinem ausgeklügelten Antrieb: dieser kombiniert zwei Elektromotoren (2 x 180 kW in der Spitze) die für Allradantrieb sorgen mit einem Range Extender (Dieselmotor mit Stromgenerator). Der RTX wird dadurch zum integrierten Kraftwerk und kann die beiden Hochvoltbatterien (Speicherkapazität von 132 kWh) des Fahrzeugs automatisch wieder aufladen, wenn mehr Energie verbraucht wird, als darin gespeichert ist. Die Batterien liefern zugleich den Strom für den Pumpenbetrieb und andere Verbraucher, die an der Einsatzstelle benötigt werden.

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Zehn Jahre Entwicklungszeit

Beim RTX ist die "Kern-DNA" mit dem RT nach europäischer Norm ident, während die technische Auslegung dem Regelwerk der amerikanischen NFPA (National Fire Protection Agency) entspricht. Im RTX steckt das technologische Fachwissen einer zehnjährigen Entwicklungsarbeit des Rosenbauer-Konzerns. Das oberösterreichische Unternehmen sieht in seinem neuen Einsatzfahrzeug die kommunale Feuerwehrfahrzeug der Zukunft: ein Fahrzeug aus einem Guss, funktional und robust, mit einer ergonomischen Fahrzeugarchitektur und einem hohen Maß an Sicherheit für die Crew sowie einem innovativen Bedienkonzept mit umfassender Konnektivität.

Stabiles Fahrverhalten

Durch das Niederflurchassis mit Kernrohrrahmen, in dem eine der beiden Traktionsbatterien verbaut ist, liegt der Fahrzeugschwerpunkt tiefer als bei Feuerwehrfahrzeugen auf Lkw-Fahrgestellen. Die Einzelradaufhängung und zuschaltbare Hinterachslenkung sorgen für hohe Wendigkeit und Manövrierfähigkeit. Der RTX lässt sich auch im "Hundegang" (Crab steering, engl.) bewegen.

Das luftgefederte Fahrwerk erlaubt die Anpassung der Fahrniveaus an den Untergrund (Straßen- und Geländefahrten, Wattmodus, Einsatzstellenmodus) und wegen der kompakten Abmessungen (L x B = ca. 8,25 x 2,35 m) kann das Fahrzeug leichter durch enge Gassen und dichten Verkehr manöviert werden. Moderne Assistenzsysteme wie ADM (Automatic Drivetrain Management) und EBS (Electronic Braking System) unterstützen den Fahrer.

Die integrale Bauweise der RTX-Kabine sorgt für ein hohes Maß an Sicherheit während der Anfahrt. An der Einsatzstelle kann das Fahrzeug dank des luftgefederten Fahrwerks so weit abgesenkt werden (175 mm über Bodenniveau), dass der Mannschaftsraum barrierefrei betreten und die im Fahrzeug gehalterte Ausrüstung mit sicherem Stand vom Boden aus entnommen werden kann. Die LED-Umfeldbeleuchtung und die Unterflurbeleuchtung erhöhen die Sicherheit rund ums Fahrzeug.

Überdies reduziert der RTX die Schadstoffbelastung der Einsatzkräfte. Schon auf der Anfahrt zum Einsatzort sind sie praktisch emissionsfrei unterwegs und auch an der Einsatzstelle weniger Schadstoffen und Lärm ausgesetzt als bisher, weil der Großteil aller technischen sowie kürzere Löscheinsätze rein elektrisch abgearbeitet werden können

Moderner Kommandostand

Fahrerhaus und Mannschaftsraum verschmelzen beim RTX zu einer modernen Kommandozentrale, in der Einsatzbesprechungen wind- und wettergeschützt und in ruhiger Atmosphäre durchgeführt werden können. Fahrer und Beifahrer drehen zu diesem Zweck ihre Sitze nach innen und wenden sich direkt an die Crew-Mitglieder, die an den Fahrzeugseiten mit Blick zueinander und an der Kabinenrückwand mit Blick nach vorne sitzen. Sämtliche Funktionen des Fahrzeuges, von der Beleuchtung bis zur Löschtechnik, können über ein zentral im Armaturenbrett verbautes 17-Zoll-Display gesteuert werden. Zudem baut das Fahrzeug sein eigenes W-LAN auf, das zur kabellosen Steuerung von Robotern, Drohnen und anderem elektrischem Equipment genutzt werden kann.