Minus 40 Grad Celsius : LKW-Komponenten im SAF-Holland Kältetest

SAF-Holland testete erfolgreich verschiedene Trailerkomponenten und Systeme unter Extrembedingungen.
- © SAF-HOLLANDSchnee, Eis, Schmutz, Feuchtigkeit, Glätte und Kälte: Im Alltag sind Nutzfahrzeuge oft zahlreichen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Auch bei Extrembedingungen müssen Fahrende und Flottenbetreibende sich jederzeit auf die Verkehrstauglichkeit und -sicherheit ihres Fahrzeugs verlassen können.
Zur Prüfung entscheidender Bauteile während des Betriebs, testete SAF-Holland einen LKW in extremer Umgebung. „Die Einwirkung herausfordernder Witterung kann die Produktrobustheit, Funktionalität und das Zusammenspiel aufeinander abgestimmter mechanischer Bauteile, elektronischer Komponenten und Sensortechnik massiv beeinflussen“, erläutert Sebastian Quick, Vizepräsident Forschung und Entwicklung bei SAF-Holland.
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„Im Werk ‚unter Laborbedingungen‘ entwickelte Systeme verhalten sich im Praxistest durch Schubkräfte, Wankbewegungen und Schwergewichtladungen sowie andere Einflüsse oft ganz anders. Bei winterlichen Bedingungen ist insbesondere das einwandfreie Funktionieren von Achsen und Bremsen entscheidend für das Vermeiden von Aus- und Unfällen.“
Alle Tests bestanden
Die Teststrecken im nördlichen Schweden – ob zugefrorene Seen oder eis- sowie schneebedecktes Gelände mit Temperaturen von bis zu minus 40 °C – verlangten Fahrer und Fahrzeug einiges ab. Wie es in einer Aussendung von SAF Holland heißt, meisterte der Lastwagen insgesamt 40 Stunden bei herausfordernden Manövern auf dem Testgelände und legte über 3.000 Kilometer zurück.
Alle absolvierten Tests wurden erfolgreich abgeschlossen und wiesen positive Ergebnisse vor. Auch Sebastian Quick zeigte sich mit den gewonnenen Erkenntnissen sehr zufrieden: „Unsere fahrwerksbezogenen Baugruppen und Systeme sind weltweit im Einsatz – und das unter ganz unterschiedlichen Bedingungen. Sicherheit und Unfallvermeidung stehen bei der Produktentwicklung für uns an oberster Stelle. Die Learnings aus den Kältetests kommen direkt der Entwicklung und stetigen Produktoptimierung zugute.“

Außerdem unterstrich Quick die gute Zusammenarbeit innerhalb der Unternehmensgruppe: „In Projekten wie diesem profitieren wir von den positiven Synergieeffekten in der Unternehmensgruppe. Das bringt die gemeinsame Forschung voran und führt zu optimal aufeinander abgestimmten Produkten.“
Achsen und Sicherheitssysteme im Mittelpunkt
Im Fokus der Kältetests standen insbesondere Neu- und Weiterentwicklungen sowie sicherheitsrelevante Systeme von SAF-Holland. Dazu gehörten unter anderem:
- SAF TRAKr: Die E-Achse setzt die Bewegungsenergie des Fahrzeugs, etwa beim Bremsen oder in Schubphasen, in elektrische Energie um. So erzeugt sie während der Fahrt Strom für Nebenverbraucher wie Heizung, Kühlaggregate oder Ladebordwände.
- Holland Automated Coupling (SHAC): Grundlage des Holland Automated Coupling Systems ist ein vollautomatischer, sensorbasierter Prozess, der Zugmaschine und Trailer zusammenführt. Die Sattelkupplung öffnet und schließt automatisch, die Versorgungsleitungen werden selbstständig verbunden und die Stützwinden werden vollautomatisch ein- und ausgefahren. Fahrerinnen und Fahrer sowie Spediteurinnen und Spediteure sollen mehrfach vom automatisierten Kuppeln profitieren: Laut SAF Holland wird der Vorgang sicherer, die Verletzungsgefahr für Fahrende reduziert sich und auch die Gefahr von Beschädigungen am Trailer sinkt.
- SAF Tire Pilot I.Q.: Der digitalisierte Assistent für die Reifendruckkontrolle überwacht den Druck in Trailerreifen. Bei zu hohem Druckverlust füllt das System den Reifen automatisch wieder auf und sendet eine Information in die Fahrerkabine.
- Haldex EB+ 4.0: Das elektronische Anhängerbremssystem mit modularem Aufbau ist individuell konfigurierbar und dient als Plattform für verschiedene Produktfamilien: EBS, ABS mit Roll-Over-Control und als konventionelles ABS für Anhänger.
- Haldex ILAS-E: Die Liftachsventile sorgen bei Luftfederungssystemen für ein elektrisch gesteuertes Anheben bzw. Absenken einer oder mehrerer Liftachsen.
- Haldex Safe Parking Trailer Emergency Module (TEM): Für mehr Sicherheit beim An- und Abkuppeln von Anhängern aktiviert das System automatisch die Feststellbremse. Das soll unkontrollierte Bewegungen vermeiden und Fahrzeugschäden und Unfälle minimieren.