Zukunftsorientierte Logistik : Gebrüder Weiss: 20-jähriges Jubiläum in Serbien
„Serbien hat in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung durchlaufen. Mit unserem Entschluss, hier eine zentrale Logistikdrehscheibe für den westlichen Balkan aufzubauen, lagen wir richtig“, erklärte Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Gebrüder Weiss, kürzlich vor Medienvertretern in Belgrad.
Wie es in einer Aussendung des Unternehmens heißt, hat sich Serbien zu einem attraktiven Beschaffungsmarkt für Autoteile, Lebensmittel, Textilien und Möbel entwickelt. Rund 70 Prozent der Exporte würden in die EU gehen. Darüber hinaus sei der Balkanstaat Hauptlieferant landwirtschaftlicher Produkte für viele seiner Nachbarländer, darunter Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Nordmazedonien.
20.000 Quadratmeter Logistikfläche
Heute bietet Gebrüder Weiss seinen Kunden in Serbien Land-, Luft- und Seefrachttransporte, Verzollungen und Logistiklösungen an. Mehrmals pro Woche gehen Sammeltransporte in die Nachbarländer und in den EU-Binnenmarkt, heißt es. Insgesamt habe der Logistiker 20.000 Quadratmeter Logistikfläche in dem Land. Im Jahr 2023 erwirtschaftete das Unternehmen eigenen Angaben zufolge einen Nettoumsatz von 53 Millionen Euro.
Neben dem Hauptsitz in Dobanovci bei Belgrad hat Gebrüder Weiss drei weitere Standorte in Serbien: in Novi Sad im Norden sowie in Niš und Strojkovce bei Leskovac im Süden. In Dobanovci wurde kürzlich ein neues Logistiklager in Betrieb genommen. Über 20 Millionen Euro habe das Unternehmen bislang in seine Logistikanlagen investiert. „Bis Ende des Jahres werden wir eine weitere Million Euro in unsere Home Delivery Services und zusätzliche Lagerflächen investieren“, sagt Thomas Schauer, Regionalleiter Zentral- und Südosteuropa bei Gebrüder Weiss.
Erdgas-LKW auf Tour
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema Nachhaltigkeit. So beziehe der Standort Dobanovci seinen gesamten Strombedarf aus einer Solaranlage, die den CO2-Ausstoß um 90 Tonnen pro Jahr reduziert. Laut Aussendung sind acht Erdgas-LKW (CNG) auf vier Routen für die Konsumgüterindustrie unterwegs. Außerdem sollen Wasch- und Reinigungsmittel nachhaltig mit der Bahn nach Deutschland transportiert werden. „Jährlich rollen 1.500 Container auf der Schiene von Budapest ins Ruhrgebiet. Damit sparen wir im Vergleich zum herkömmlichen LKW-Transport mehr als tausend Tonnen CO2 ein“, erklärt Roland Raith, Landesleiter Serbien bei Gebrüder Weiss. Im kommenden Jahr sollen in Serbien zudem emissionsfreie E-Transporter für die Endkundenbelieferung eingesetzt werden.
Im Jahr 2004 mit einem kleinen Büro in Belgrad gestartet, beschäftigt Gebrüder Weiss heute eigenen Angaben zufolge 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Serbien. Für den Berufsnachwuchs habe Gebrüder Weiss dort als eines der ersten Logistikunternehmen das Prinzip der dualen Ausbildung umgesetzt. Seit 2018 werden junge Fachkräfte in Kooperation mit der Verkehrs- und Technikschule in Belgrad sowohl betrieblich als auch akademisch ausgebildet. „Wir bieten Berufseinsteigern langfristig gute Jobperspektiven in verschiedenen Logistikberufen“, sagt Roland Raith.