Antriebsbatterie : Ein Pass für die Batterie von E-Fahrzeugen
Mit dem Batteriepass soll die gesamte Kette von der Erzeugung bis zur Wiederverwertung von Fahrzeugbatterien nachvollziehbar werden. Das schafft einerseits Transparenz hinsichtlich des tatsächlichen Ressourcenverbrauchs und der Sozial- und Umweltverträglichkeit der Produktion. Nur so kann eine realistische Bewertung der Ökobilanz von Batteriefahrzeugen erfolgen, die auch die Ressourcen und die Herstellung des Akkus mit einbezieht. Andererseits soll der Batteriepass dazu beitragen, die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Denn für Recyclingunternehmen ist es oft schwierig festzustellen, welche Inhaltsstoffe in einem Batteriepaket verbaut wurden.
Schon heute stapeln sich gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien in den Lagern der Hersteller von E-Autos. Hier rollt eine riesige Welle an Fragen und Problemen auf uns zu!“Dr. Dominic Fertig, Experte für Batterie-Recycling
Dr. Dominic Fertig, Physiker und Experte für Batterie-Recycling bei Novum Engineering hat die Konzeption eines Entwurfs für den Batteriepass selbst begleitet. „Die Batterien von E-Autos sind heute je nach Hersteller und Modell komplett unterschiedlich. In Hinblick auf das Recycling bedeutet das eine enorme Herausforderung“, erklärt Fertig. Für Recyclingunternehmen ist das Batteriepaket deshalb eine Blackbox. Niemand weiß genau, was verbaut wurde, ob die Batterie möglicherweise defekt ist und deshalb vielleicht sogar explodiert oder nochmals wiederverwendet werden kann. Eine Automatisierung des Recycling-Prozesses sei dadurch nicht möglich. „Mit dem Trend zur E-Mobilität werden diese Batterien immer mehr. Schon heute stapeln sich gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien in den Lagern der Hersteller von E-Autos. Das heißt, hier rollt eine riesige Welle an Fragen und Problemen auf uns zu“, so der Experte.
Mit dem Batteriepass sollen Recycling-Unternehmen ein Instrument erhalten, um Inhaltsstoffe und Zustand einer Batterie rasch erfassen zu können. Für die Hersteller könnte außerdem ein Anreiz geschaffen werden, ihre Batterien zu vereinheitlichen.
Batteriepass als wichtiger Sicherheitsfaktor
Transparenz über den Zustand und die Inhaltsstoffe der Batterie sind aber nicht nur für die Wiederverwertung interessant, sondern auch für die Sicherheit: „Stellen Sie sich vor, ein Laster mit solchen Batterien gerät mitten in der Stadt in Brand, weil eine einzige Batterie defekt war. Das bedeutet, Sie haben einen Metallbrand mit Temperaturen von über 1.000 Grad. Inklusive giftiger Dämpfe. Dieser Brand kann nicht gelöscht werden. Die Batteriedaten sind also auch wichtig für den Transport“, betont Fertig. Außerdem könnten Einsatzkräfte und geschulte Werkstattmitarbeiter – auch von markenunabhängigen Werkstätten – anhand des Batteriepasses wesentliche Daten über Inhaltsstoffe und Zustand des Batteriepakets rasch erfassen.
Hier finden Sie weitere Informationen über den Batteriepass.