Elektromobilität : ACEA analysiert den Bedarf an Ladestationen für E-Lkw in Europa
Fraunhofer ISI hat die GPS-Daten von 400.000 Lkws, die in Europa unterwegs waren, getrackt und analysiert, um herauszufinden, wie lange die jeweiligen Stops dauerten. Dieses Projekt war auf zwölf Monate angelegt. Das Ergebnis: Zehn Prozent der am häufigsten angefahrenen Rastplätze in Europa, das sind etwa 3.000, zeichneten für mehr als die Hälfte aller Stops verantwortlich. Hier ist also der Ansatzpunkt für die Ladepunkte eines künftigen Hochleistungsladenetzes für Lkw entlang der Autobahnen und Schnellstraßen. Folgerichtig fordert die ACEA die nationalen Regierungen auf, jeweils die meistgenutzten 10 Prozent ihrer nationalen Lkw-Haltepunkte zu identifizieren und bis spätestens 2027 mit passenden Ladestationen auszustatten.
Das Header-Bild oben zeigt all jene erwähnten Truck Stop Locations in 29 europäischen Ländern. Diese Karten unterscheiden auch zwischen den verschiedenen Motiven für den Stop: Wollte der Fahrer eine kurze Pause einlegen oder gar über Nacht dort bleiben? Das ist deswegen wichtig, weil die Dauer des Aufenthalts die mögliche Aufladezeit bestimmt: Kann man nur kurz in der gesetzlichen Lenkpause nachladen oder das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum laden?
Diese Fraunhofer-Untersuchung ist eine der umfassendsten Analysen in Europa über das alltäglichen Verhalten von Lkw im Fernverkehr. Die Untersuchung bezog insgesamt 30.000 Rastplätzen und 400.000 Lkw mit ein, die bei ihren Fahrten täglich rund 750.000 Stops eingelegt haben. Die Fahrzeuge wurden über zwölf Monate lang begleitet, die so entstandenen Daten haben die großen sieben Lkw-Hersteller in Europa gesammelt. Einschränkend muss aber dazu gesagt werden, dass der Datensatz, der aus osteuropäischen Ländern kam, eher gering war.
Abschließend noch ein Link zu einem ACEA-Factsheet über den Bedarf an Ladeinfrastruktur in Europa: Alternative Fuels Infrastructure Regulation