Energie : Was ist LNG? Was ist CNG? Was ist LPG?

Erdgas-Tank, LNG, Lkw

Thermisch isolierter Kryotank zur Speicherung von tiefgekühltem Methan (LNG)

- © Ludwig Fliesser

Compressed Natural Gas (CNG) bezeichnet das komprimierte Erdgas Methan. Die chemische Formel des Kohlenwasserstoffs ist CH4, bei der Verbrennung entsteht CO2 und Wasser (H20). Aufgrund des relativ hohen Wasserstoffgehalts fällt bei der Nutzung weniger Kohlendioxid an als etwa bei Dieseltreibstoff. Dennoch wird auch Methan primär aus fossilen Quellen gewonnen, es lässt sich aber auch aus biologischen Abfällen erzeugen und wird dann meist als „Biogas“ bezeichnet. Methan ist leichter als Luft und verflüchtigt sich schnell. Grundsätzlich ist daher auch die Einfahrt in Tiefgaragen und dergleichen erlaubt. Der Mythos, dass man mit Gasfahrzeugen generell nicht in Garagen einfahren darf, bezieht sich eigentlich nur auf LPG-Fahrzeuge (siehe weiter unten). Allerdings sind bei einigen Garageneinfahrten noch alte Schilder mit der Aufschrift "Gas-Fahrzeuge verboten" zu sehen. Auch wenn damit eigentlich keine CNG-Fahrzeuge gemeint sind, könnte die Einfahrt aus rechtlicher Sicht ein Problem darstellen, da bei einer solchen Formulierung nicht weiter zwischen LPG und CNG differenziert wird.

Liquefied Natural Gas (LNG) ist ebenfalls Methan, das jedoch mittels Abkühlung auf Temperaturen zwischen –161 und –164 Grad Celsius verflüssigt wird. Dafür werden zwar hohe Energiemengen benötigt, jedoch ist das Gas damit äußerst kompakt und auch leichter transportierbar, etwa in Tankschiffen oder -fahrzeugen. Methan benötigt im flüssigen Zustand nur rund 1/600 des Volumens. Wird das LNG jedoch nicht mehr aktiv gekühlt, dann verdampft es langsam wieder und im Tank bildet sich entsprechender Druck, der nach einiger Zeit dazu führt, dass das Gas abgelassen werden muss. Um diesen Prozess zu verlangsamen, sind die LNG-Tanks im Fahrzeug thermisch isoliert. Dennoch lässt sich das LNG ohne aktive Kühlung nur einige Tage im Fahrzeugtank bevorraten.

Trotz der Energieverluste durch das Verflüssigungsverfahren, kann LNG ökologisch Sinn machen. Erdgas wird nämlich mangels Transportmöglichkeiten als Nebenprodukt der Rohölförderung oftmals einfach abgefackelt. Hier erscheinen die Tiefkühlung und der Transport zum Verbraucher naturgemäß sinnvoller, zumal auch der Transport weniger Umweltrisiken birgt, als dies bei Flüssigtreibstoffen der Fall ist: Bei einem Tankerunglück mit LNG wäre der Umweltschaden überschaubar, schließlich verflüchtigt sich das Gas unter normalen Temperaturen, gelangt somit nicht in den Boden und bildet auch keinen Ölteppich am Wasser. Methan selbst gilt zwar als äußerst klimaschädlich, allerdings ist es in der Verbrennung sehr sauber. Es entsteht so gut wie kein Feinstaub und aufgrund des hohen Wasserstoffanteils wird weniger CO2 freigesetzt, als bei der Verbrennung von Benzin- oder Diesel. Entscheidend ist aber, wie bei allen Rohstoffen und Energieträgern, wo das Methan herkommt. Wird das Gas etwa mit großem Aufwand extra durch „Fracking“ gewonnen, eine Art hydraulische Sprengung des Gesteins in großer Tiefe, so ist die ökologische Bilanz eher negativ: Das Verfahren benötigt große Wassermengen und steht in der Kritik, das Grundwasser zu gefährden oder sogar mit Chemikalien zu belasten.

Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit einer Gewinnung im Rahmen der Rohölförderung und der konventionellen Gasförderung. Eine weitere Quelle für LNG ist Biogas. Hier ist vor allem die Gewinnung aus biologischen Abfällen interessant. Alternativ dazu, könnte Biomethan auch aus agrarischen Anbauprodukten gewonnen werden. Hier führen Kritiker allerdings den großen Flächenbedarf, der auch in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht, ins treffen, ebenso wie den hohen Energieaufwand in der Erzeugung.

Liquefied Petroleum Gas (LPG) war beziehungsweise ist neben dem Einsatz in Gaskartuschen für Campingkocher und dergleichen häufig als Treibstoff für Pkw in Südosteuropa und der Türkei anzutreffen. Es wird manchmal auch unter dem Namen "Autogas" gehandelt. Die Technik zur Nutzung lässt sich relativ einfach in Benzinfahrzeugen nachrüsten und mittels eines einfachen Umschalters können Autos bivalent, also mit Gas oder Benzin, betrieben werden. LPG selbst ist verflüssigtes Propan- bzw. Butan-Gas, das in der Öl- und Erdgasförderung oder in der Raffinerie als Abfallprodukt entsteht. Mit geringem Druck lässt sich das Gas auch bei Raumtemperatur relativ einfach verflüssigen und so das Volumen um das 260-fache reduzieren.

In Österreich konnte sich LPG als Fahrzeugtreibstoff nie wirklich durchsetzen. Das Gas ist schwerer als Luft und somit ist die Einfahrt in Tiefgaragen verboten, da sich bei Undichtheit dort ein gefährlicher „Gas-See“ bilden könnte. Im Nutzfahrzeugbereich hatte LPG in den MAN-Autobussen der Wiener Linien eine Hochphase, die jedoch mit der Einführung der Euro-6-Abgasklasse vorbei war. Inzwischen fahren die Wiener Linien wieder mit Diesel und teilweise, im innerstädtischen Bereich, auch elektrisch. Vereinzelt laufen auch Tests mit Wasserstoffbussen.