Letzte Meile : Ikea-Österreich setzt auf eFuels und Wasserstoff für klimaneutrale Zustellung
Der Möbelkonzern Ikea will bis 2030 in der ganzen Lieferkette CO₂-neutral sein. In Österreich soll als erster Schritt ab 2025 die Logistik CO₂-neutral erfolgen. Das Unternehmen nimmt dafür Geld in die Hand und geht mit Partnern auch innovative Wege - und setzt dabei auf Wasserstoff und eFuels als Treibstoffe. Das erste Etappenziel für Ikea-Österreich bedeutet, dass der Transport ab der Übernahme der Ware an der Grenze bis zur Übergabe an die Kunden CO₂-neutral ist.
Ikea hat in Österreich bereits in den städtischen Ballungsräumen die Zustellung auf Elektro-Lieferwagen umgestellt. Die Flotte spult im Jahr etwa 1,4 Millionen Kilometer ab. Seit ein paar Monaten fahren für etwas längere Strecken im Umfeld von Wien erste Wasserstoff-betriebene Lieferwagen Ikea-Produkte aus. Bis 2025 soll es aus den sieben Verteilpunkten in ganz Österreich möglich sein, dank Wasserstoff-betriebener Lieferwagen auch entlegenere Gebiete CO₂-neutral zu erreichen, sagt Melanie Eltzner, bei Ikea Österreich für Logistik zuständig. Im Vollausbau werden Wasserstoff-Lieferwagen etwa 3 Millionen Kilometer im Jahr zurücklegen.
Der Wasserstoff soll von Partnerfirmen kommen. "Im Kern haben wir schon überall Vereinbarungen mit Wasserstofflieferanten", sagte Ikea-Österreich-CEO Alpaslan Deliloglu. Wasserstoff zu bekommen sei nicht das große Problem. Ikea hat sich aber dazu verpflichtet, ausschließlich "grünen", also aus Wasser und erneuerbarer Energie gewonnenen Wasserstoff zu tanken. Das sicherzustellen sei herausfordernd. Ikea sei in diesem Zusammenhang aber nicht nur Kunde, sondern über die Nachfrage auch Treiber der Innovation, so Deliloglu. Wobei Ikea mit anderen Firmen zusammenarbeite, die ebenfalls auf Wasserstoff setzen.
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Für die Langstrecken mit großen Lkw setzt Ikea hingegen auf eFuels, also synthetisch, ohne fossile Energieträger hergestellten Treibstoff. Bisher werden 10 von 14 Routen mit eFuels betrieben, die pro Liter etwa 10 Cent mehr kosten als Diesel. Am weiteren Ausbau werde gearbeitet.
Die Erstinvestition in Elektro- und vor allem Wasserstofffahrzeuge ist deutlich teurer als in klassische Diesel-Fahrzeuge. Der laufende Betrieb ist dafür inzwischen billiger, rechnet Deliloglu vor. Für Elektro schon länger und für Wasserstoff werde es billiger sein, sobald die Logistik gut läuft.
(APA/red.)