Kommunal : Frischer Drive für den Welser Fuhrpark

Müllwagen von DAF in der Burg Wels
© Ludwig Fliesser

Die Stadt Wels blickt auf ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum über viele Jahrzehnte zurück. Inzwischen leben über 62.000 Menschen in der zweitgrößten Stadt Oberösterreichs – für österreichische Verhältnisse ist Wels damit fast eine Großstadt! Mit steigender Einwohnerzahl wachsen selbstverständlich auch die Herausforderungen für die Kommune. Rund 160 Fahrzeuge und Maschinen befinden sich im städtischen Fuhrpark, 20 davon sind schwere Lkw. Diese verbringen in der Regel viele Jahre im harten Kommunaleinsatz und die Stadtverwaltung ist aktuell dabei, ihren Fuhrpark auf den neuesten Stand zu bringen. Jüngster Zuwachs sind dabei fünf Fahrzeuge der Marke DAF, welche über den ortsansässigen Händler Seelmaier & Tschann vertrieben werden. „Wir hatten bereits DAF-Lkw in Verwendung und waren mit dem Produkt sehr zufrieden und natürlich auch mit unserem regional ansässigen Partner“, sagt Fuhrparkleiter Michael Hechinger von der Stadt Wels. Das Investitionsvolumen für die fünf Fahrzeuge – vier Abfallsammelwagen und ein Waschwagen mit Trinkwassertank zur Notversorgung in Dürreperioden – beträgt 1,2 Millionen Euro. Als Generalunternehmer liefert Seelmaier & Tschann die Lkw als Einrechnungsfahrzeuge samt Aufbauten der Firma MUT. Zwei Müllwagen sind mit VarioPress-Aufbauten für Hausmüll und Metall, zwei mit Rotationspressen für Biomüll ausgestattet. Dank integrierter Tanks können die Biomüllkübel beim Entleeren auch gleich mit kochendem Wasser gereinigt werden. Und der neue Waschwagen kann nicht nur die Straße säubern, sondern ist mit seinem Edelstahltank auch zur Notversorgung mit Trinkwasser geeignet.

Kleiner Wendekreis

Die technischen Kriterien, die maßgeblich zur Kaufentscheidung beigetragen haben, sind der kleine Wendekreis der Fahrzeuge, die Konfigurationsmöglichkeit mit einem Allison-Lastschaltgetriebe sowie die komfortablen Sitzplätze für insgesamt drei Personen in der Kabine. Die Mannschaft eines Müllwagens besteht üblicherweise aus einem Fahrer und zwei Mitarbeitern, der Komfort des dritten Sitzplatzes in der Mitte ist daher wesentlich. Wichtig ist auch die Wendigkeit der Lkw, um in den teilweise extrem engen Gassen der Welser Innenstadt voranzukommen. Erreicht wird dies mit einem sehr kurzen Radstand und einer gelenkten Nachlaufachse. Darüber hinaus sind in Wels aufgrund politischer Vorgaben alle neuen Lkw, außer dem Waschwagen, mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet. Entschieden hat sich die Stadt dabei für das System Mobileye, einheitlich für alle schweren Lkw im eigenen Fuhrpark. Das Assistenzsystem verzichtet auf einen Bildschirm in der Kabine, um den Fahrer nicht durch eine visuelle Informationsflut zu überfordern. Stattdessen gibt es direkt an der jeweiligen A-Säule ein klares und gut sichtbares Symbol, das bei Gefahr aufleuchtet und einen Warnton abgibt.

Lkw passieren besonders enge Hausdruchfahrten

- © Stadt Wels / M. Hechinger

Danke an die Lkw-Fahrer und Mitarbeiter

Ganz im Sinne der DAF-Kampagne „Daumen hoch für Lkw-Fahrer“ bedankten sich Bürgermeister Dr. Andreas Rabl und Georg Seelmaier bei den Mitarbeitern der städtischen Müllentsorgung. Für die Erfrischung der Fahrzeugbesatzungen in der heißen Jahreszeit übergab Seelmaier einen Getränkegutschein. Der Welser Bürgermeister nutzte zugleich die Gelegenheit, um angesichts der Modernisierung des städtischen Fuhrparks etwaigen Privatisierungsgerüchten eine klare Absage zu erteilen: „Wir werden die Müllentsorgung nicht an private Firmen auslagern, sondern die Abfallwirtschaft auch weiterhin in der öffentlichen Hand belassen.“ Hausmüll, Biomüll und auch Altmetall werden seitens der Stadt mit eigenen Sammelfahrzeugen entsorgt, lediglich Altpapier, Glas und spezielle Entsorgungsdienstleistungen sind extern vergeben.

Ausblick

Die Marke DAF ist in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem als Spezialist in Sachen Sattelzugmaschinen präsent. Mit den jüngst übergebenen Fahrgestellen an die Stadt Wels beweisen die Holländer jedoch, dass sie auch für den Kommunalund Baubereich die passenden Antworten im Angebot haben. Als herausragende Entwicklung sind hier unter anderem die neue Vorderachse und das FAW-Fahrgestell für die CF- und XF-Baureihe zu nennen. Dieses verfügt über eine doppelt angetriebene Tridem-Achse für hervorragende Traktion und eine gelenkte Nachlaufachse für einen Wendekreis von gerade einmal 15,6 Metern. Eine weitere Stärke von DAF ist der Vertrieb über regionale Handelspartner, die besonders nahe am Kunden sind. Dadurch können sie flexibel auf alle Anforderungen eingehen und auch Aufbaulösungen und Sonderwünsche umsetzen. In einigen Gebieten hat die Stadt Wels zum Beispiel mit besonders niedrigen Durchfahrten zu kämpfen, das Limit sind 3,10 Meter Gesamthöhe. Seelmaier & Tschann arbeitet gemeinsam mit DAF Austria bereits erfolgreich an einer Lkw-Konfiguration, um diese Vorgabe zu erfüllen. Dadurch hofft man auf weitere Aufträge aus Wels sowie anderer städtischer Kommunen mit besonderes niedrigen Höhenanforderungen.