Sattelzugmaschine : Erster Lkw der Baureihe Iveco S-Way vorgestellt

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Der Iveco S-Way folgt dem Stralis. Motortechnisch bleibt alles beim Alten, bei der Optik hat sich aber was getan. Iveco präsentiert mit dem S-Way eine gänzlich neue Kabine. Das Design soll den Luftwiderstand reduzieren und eine Kraftstoffeffizienz um bis zu vier Prozent bringen. Dazu gehören auch das optimierte Aerodynamik-Kit und Seitenschürzen mit Verlängerungen, um den Freiraum zwischen Zugmaschine und Sattelanhänger zu schließen. "Diese Neugestaltung der Kabine schließt die letzte Phase in der Entwicklung der schweren Iveco-Linie ab, die mit dem von uns 2016 eingeführten optimierten Antriebsstrang begonnen hat", erklärt Marco Liccardo, Leiter der globalen Produktlinie von Iveco für mittelschwere und schwere Lkw.

Die optische Neugestaltung beginnt bereits beim Dach. Geachtet wurde aber auch auf kleine, schlaue Details: So verschwindet etwa die Trittstufe, die den Zugang zur Windschutzscheibe ermöglicht völlig, wenn sie nicht benützt wird. Ebenfalls gibt es eine mehrteilige Stoßstange, die bei einem Schaden nur den Austausch des betroffenen Teils anstelle der gesamten Stoßstande notwendig macht. Sinken sollen dadurch die Reparaturkosten.

Allgemein ist der Kabinenrohbau der gleiche geblieben, er sitzt aber zehn Zentimeter höher als zuvor, weswegen der Motortunnel in den Hintergrund rückt, jedoch nicht ganz verschwindet. Der Kühlergrill mit Ecken, großem Radius und Seitenrippen, die integrierten Frontscheinwerfer, das neue Stoßstangen-Design mit integrierten Windabweisern sowie das neue Design der Radläufe erzeugen insgesamt fließende Linien, die den Luftstrom optimieren sollen. Im Inneren wurde der Fahrer mehr berücksichtigt. So wurde die Kabine generell umgestaltet und verstärkt, um die Fahrersicherheit zu erhöhen. Der Sitz ist im Vergleich zum Vorgänger etwas höher positioniert. Eine Sichtverbesserung kann durch einteilige Seitenfenster und Rückspiegel erzielt werden.

Die Augen der Lkw-Fahrer sollen weniger strapaziert werden. Dazu verfügt die Iveco S-Way Baureihe über LED-Leuchten mit einem schärferen, weiter reichenden Lichtstrahl, der die Sicht und die Hinderniswahrnehmung um 15 Prozent verbessert. Die Stauräume vorne über dem Kopf bieten etwas mehr Platz. Eine integrierte Standklimaanlage als Nachrüstsatz soll energieeffizient sein.

In Sachen Fahrwerk soll die Feinabstimmung der Vorderachse Bremswege um 15 Prozent senken und die Gesamtsicherheit weiter steigern. Geschraubt wurde auch am Tür-Design. Sie erstrecken sich nun ganz bis zur zweiten Stufe, was der Sicherheit beim Parken des Fahrzeugs zugutekommt. In der Kabine befindet sich nun auch eine zusätzliche mechanische Türverriegelung.

Mehr Vernetzung im Cockpit

Die Instrumententafel und die Mittelkonsole wurden neu gestaltet, um Bedienkomfort und Effizienz mit einem neuen Layout und stark erweiterten Funktionalitäten zu verbessern. Der kapazitive 7-Zoll-Touchscreen sorgt für Zugang zum neuen, innovativen Infotainmentsystem, das es dem Fahrer ermöglicht, mit Hilfe der Telefonspiegelung von Apple Car Play sein digitales Leben an Bord zu bringen. Darüber hinaus bietet er Bluetooth mit Freisprechanlage und Audio-Streaming, DAB-Radio, Spracherkennung, ein Lkw-Navigationssystem sowie eine Vielzahl von Hard- und Softwareverbesserungen einschließlich Cybersicherheitsfunktionen. Außerdem kann der Fahrer auf die Assistance Non-Stop- und Remote Assistance-Dienste sowie auf das Fahrstilbewertungssystem zugreifen.

Neue Sondermodelle zum Start

Neben der neuen Baureihe an sich zeigt Iveco am Produktionswerk in Madrid gleich zwei Sondermodelle des neuen S-Way, die beide auch auf dem Truck-Grand-Prix am Nürburgring zu sehen sein werden. Dort und bei den folgenden Truck Races will Iveco in Kundenworkshops weiteres Feedback aus erster Hand sammeln. „Bei der Entwicklung unserer Produkte verfolgen wie einen kunden- und fahrerorientierten Ansatz: Sie nehmen an unseren Feldtests teil und geben uns mit ihren Erkenntnissen und Rückmeldungen Orientierung“, sagt Gerrit Marx, Präsident Nutz- und Spezialfahrzeuge bei Iveco. „Mit diesen Konzepten möchten wir gemeinsam mit den Fahrern und Eigentümern diese aussagekräftigen Fahrzeuge entwickeln und vor allem möchten wir sie in einen Dialog über ihre Arbeit einbinden, um die nächsten Lastkraftwagen genau auf ihre Bedürfnisse und Wünsche abzustimmen.“

Fit Cab für mehr Fahrerfitness

Der Iveco Fit Cab stellt den Komfort und die Leistungsfähigkeit des Fahrers in den Mittelpunkt. Während der Pausen mutiert der S-Way dann zum Fitnessstudio auf Rädern. Auch das hat man bei anderen Herstellern schon gesehen. Spezielle Haken und Verankerungspunkte nehmen außen am Lkw speziell entworfenes Zubehör auf. Auch die vordere Trittstufe dient als Trainingsgerät. Im Innenraum können die Fahrer an einer in die Wand integrierten Multidirektionalrolle, einer Klimmzugstange an der Decke oder an einem Paket aus Widerstandsbändern und Gewichten trainieren.

Dazu kommt eine sportliche Lackierung mit roten Akzenten. Das zweite Sondermodell ehrt die Geschichte der Marke. Der Iveco Magirus trägt dazu verschiedene Elemente der ursprünglichen Marke, wie das stilisierte Ulmer Münster oder die zweifarbige Lackierung mit Chromdetails. Den Innenraum hat Iveco mit Leder samt schmucker Ziernähte und Schaltern und Hebeln aus Metall aufgehübscht. Dazu kommen noch einige weitere Optionen, um den S-Way zu individualisieren. Über eine Produktion der Sondermodelle wird nach dem Kundenfeedback entschieden.

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