Infrastruktur : Mautsysteme in Österreich: Ein Leitfaden für den Transportsektor und Urlaubsreisen

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Was sind die Mautsysteme in Österreich?

Vignetten-System
Beginnen wir mit dem Vignetten-System, das für Pkw, Motorräder und leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen auf Autobahnen und Schnellstraßen gilt. Die Vignette ist eine Plakette, die als Nachweis für die Entrichtung der Mautgebühr dient. Es gibt verschiedene Vignettenoptionen - 10-Tage-, 2-Monats- oder Jahresvignetten. Zudem besteht für PKWs die Möglichkeit, die digitale Vignette zu erwerben, welche elektronisch erfasst wird und somit kein physisches Anbringen erfordert.

LKW-Mautsystem GO-Box
Für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht wird in Österreich das elektronische Mautsystem GO Mautsystem eingesetzt. Dieses nutzt eine On-Board-Unit, die GO-Box, um die zurückgelegten Strecken zu erfassen. Die Mautgebühren variieren je nach Fahrzeugtyp, Emissionsklasse und zurückgelegter Strecke. Zusätzlich zu den regulären Mautgebühren gibt es auch eine Sondermaut für bestimmte Strecken und Tunnel.

GO-Box
GO-Box der Asfinag - © Asfinag

Wo gelten die Mautsysteme?

Die Vignettenpflicht gilt auf allen Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich. Es gibt jedoch auch spezielle Streckenabschnitte, Alpenüberquerungen und Tunnel, wie beispielsweise den Brennerpass oder den Tauern Tunnel, für die zusätzlich zur Vignette eine Sondermaut entrichtet werden muss.
Das GO-Mautsystem für LKW gilt auf dem gesamten österreichischen Autobahn- und Schnellstraßennetz, das rund 2.200 km umfasst. Dabei sind ebenfalls bestimmte Strecken mit einer Sondermaut belegt.

Warum gibt es Mautsysteme?

Die Mautgebühren dienen als wesentliche Einnahmequelle zur Finanzierung der Instandhaltung, des Ausbaus und der Sicherheit der österreichischen Straßeninfrastruktur. Sie sorgen dafür, dass die Nutzer der Straßen, insbesondere der Schwerverkehr, einen angemessenen Beitrag zur Finanzierung leisten. Zudem fließen Teile der Einnahmen in umweltfreundliche Verkehrsprojekte.

Wie funktioniert die Bezahlung?

Vignetten
Die Vignette kann an Grenzübergängen, Tankstellen, Postämtern, und online erworben werden. Die digitale Vignette kann über die offizielle ASFINAG App oder die Website erworben werden.

GO-Box
Die GO-Box kann bei Vertriebsstellen und online erworben werden. Sie muss vor der ersten Benutzung aktiviert werden und kann mit einem Prepaid- oder Postpaid-System verknüpft werden. Das Prepaid-System ermöglicht die Aufladung eines Guthabens auf die GO-Box, während beim Postpaid-System die Mautgebühren im Nachhinein über eine hinterlegte Zahlungsmethode abgerechnet werden.

Wer ist von den Mautsystemen betroffen?

Alle Fahrzeugführer, die die österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen nutzen, sind von den Mautsystemen betroffen. Das betrifft sowohl private Pkw-Fahrer als auch Unternehmen im Transportsektor.

Was müssen Urlauber beachten?

Für Urlauber, die planen, mit dem eigenen Fahrzeug durch Österreich zu reisen oder ein Fahrzeug vor Ort zu mieten, sind einige wichtige Aspekte zu beachten:

Kauf einer Vignette
Als Urlauber mit einem Pkw oder einem leichten Nutzfahrzeug unter 3,5 Tonnen müssen Sie sicherstellen, dass Sie eine gültige Vignette erwerben, bevor Sie die österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen nutzen. Achten Sie darauf, die richtige Vignette zu wählen, die Ihrer Aufenthaltsdauer entspricht. Bei kürzeren Aufenthalten empfiehlt sich eine 10-Tage-Vignette, während für längere Aufenthalte die 2-Monats-Vignette geeigneter ist.

Familie steht vor Auto und verstaut Gepäck
© AdobeStock

Kenntnis der Sondermautstrecken
Informieren Sie sich vorab über mögliche Sondermautstrecken auf Ihrer Reiseroute. Wenn Sie planen, bestimmte Alpenüberquerungen oder Tunnel zu durchfahren, wie den Brennerpass oder den Tauern Tunnel, müssen Sie zusätzlich zur Vignette eine Sondermaut entrichten.

Digitale Vignette für Mietwagen
Wenn Sie ein Fahrzeug in Österreich mieten, erkundigen Sie sich bei der Mietwagenfirma, ob eine Vignette bereits vorhanden ist. Wenn nicht, empfiehlt sich der Kauf einer digitalen Vignette. Bedenken Sie jedoch, dass die digitale Vignette erst ab dem 18. Tag nach dem Kauf gültig ist. Wenn Sie sofort losfahren möchten, sollten Sie eine physische Vignette erwerben.

Umweltzonen
In einigen Städten in Österreich gibt es Umweltzonen, in die nur Fahrzeuge mit einer bestimmten Emissionsklasse einfahren dürfen. Informieren Sie sich im Voraus, ob Ihr Fahrzeug die Anforderungen erfüllt, und ob Sie eine Umweltplakette benötigen.

Notfallausrüstung

In Österreich ist es gesetzlich vorgeschrieben, bestimmte Sicherheitsausrüstungen wie ein Warndreieck, eine Sicherheitsweste und einen Erste-Hilfe-Kasten im Fahrzeug mitzuführen. Stellen Sie sicher, dass Sie diese Ausrüstung dabei haben.

Strafen vermeiden

Für Urlauber ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein, um unnötige Kosten oder Strafen zu vermeiden. Durch Planung und Beachtung der Mautsysteme sowie anderer Vorschriften können Sie eine sorgenfreie Reise durch das malerische Österreich genießen.

Besondere Beachtungen für den B2B-Sektor

Für Unternehmen, insbesondere im Transport- und Logistiksektor, ist es wichtig, die Kosten der Maut in die Kalkulation der Transportkosten einzubeziehen. Außerdem sollten Unternehmen sicherstellen, dass ihre Fahrzeuge mit einer gültigen GO-Box ausgestattet sind, um Strafen zu vermeiden. Die Planung von Routen unter Berücksichtigung der Mautkosten und möglicher Sondermautstrecken ist für die Kosteneffizienz entscheidend.

Mautsysteme der ASFINAG für LKW in Österreich

- © Asfinag

Fazit

Für Unternehmen im Transportsektor ist das Verständnis der Mautsysteme in Österreich unerlässlich. Die effiziente Nutzung der Systeme und das Verständnis der damit verbundenen Kosten können dazu beitragen, den Transportfluss zu optimieren und unerwartete Kosten zu vermeiden.