Geotab Data-Insights-Report : Immer noch starkes Optimierungspotenzial in deutschen Transportflotten
Wie Geotab in einer Meldung bekannt gab, verzeichneten im Jahr 2023 Flotten weltweit, die sich auf Geotabs Sicherheitslösungen verlassen, eine 40 Prozent geringere Unfallrate im Vergleich zum Vorjahr. In einem aktuellen Report von Geotab nahm der Anbieter den kommerziellen Transportsektor zum zweiten Mal genauer unter die Lupe – diesmal auf globaler Ebene. Grundlage für die Untersuchung bildeten laut Geotab anonymisierte Daten von Kunden aus den Ländern Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien, Spanien, Portugal, Vereinigte Staaten, Kanada, Mexiko, Kolumbien, Brasilien, Peru, Chile, Australien und Südafrika.
Neben wichtigen Branchentrends und Herausforderungen unterstreicht Geotab in seinem State of Commercial Transportation Report ”In the Driver’s Seat: Accelerating ROI Through Data Driven Insights” die Rolle, die Telematik-Daten, Data Intelligence sowie Künstliche Intelligenz im Rahmen der Flottenoptimierung, Fahrersicherheit, Produktivität und Nachhaltigkeit spielen.
Geotab Data-Insights-Report: die wichtigsten Ergebnisse
Fahrersicherheit und Künstliche Intelligenz
- Die globale Unfallrate bei Flotten, die Geotab nutzen, sinkt um 40 Prozent im Vergleich zu 2022. Dies ist laut Geotab den integrierten KI-basierten Sicherheitsfunktionen zu verdanken, die potenzielle Kollisionen vorhersagen können. Berechnungen zufolge hätten sich weltweit bei einem noch breiteren Einsatz von Geotab Sicherheitslösungen sogar weitere 3.500 Kollisionen vermeiden lassen.
- Im internationalen Vergleich zeigt Deutschland hinsichtlich der Unfallrate und Sicherheit gemischte Ergebnisse. Während die absolute Zahl der gefahrenen Kilometer vor einem Unfall in Deutschland bei 1,7 Millionen (2,4 Millionen km in 2022) liegt, was besser ist als die Werte für Italien (1,3 Millionen km) und Spanien (1,1 Millionen km), gibt es dennoch Bedarf an verbesserten Sicherheitsmaßnahmen. Denn nichtsdestotrotz hat sich die Strecke vor einer Kollision in Deutschland um 27,3 Prozent verkürzt, während sie sich in Spanien und Italien um 5,66 Prozent bzw. 5,25 Prozent verlängert hat.
- Darüber hinaus steigt das durchschnittliche Fahrzeugalter weltweit über alle Fahrzeugklassen hinweg konstant an, was nicht nur die Sicherheit gefährdet, sondern auch zu höheren Wartungs- und Instandhaltungskosten führt. Hier bieten sich ebenfalls KI-basierte Fahrzeuganalysen im Sinne der Predictive Maintenance an, um außerplanmäßigen Wartungsarbeiten vorzubeugen und die Sicherheit zu erhöhen.
Produktivität
Weltweit ist die durchschnittliche Anzahl der täglichen Betriebsstunden der Fahrzeuge um 1,84 Prozent zurückgegangen. In einigen Ländern hat sich allerdings auch das Fahrt-pro-Stunde-Verhältnis im Vergleich zu 2022 verringert. In Deutschland beträgt die Abnahme 3,27 Prozent, wodurch hierzulande von einem Rückgang in der Flottenproduktivität gesprochen werden kann.
Nachhaltigkeit
- Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern verzeichnet Deutschland die höchste Leerlaufzeit. Zwischen 2022 und 2023 stieg diese um 7,8 Prozent an – von 0,89 auf 0,92 Stunden pro Tag. Letzteres entspricht etwa 3,45 kg CO2-Emissionen, die pro Fahrzeug und Tag verschwendet werden. Im Gegensatz dazu konnten französische Flotten ihre Leerlaufzeit um 10,4 Prozent senken.
- Da Brennstoffkosten 60 Prozent der gesamten Flottenbetriebskosten ausmachen, stehen Flottenmanager vor der Aufgabe, Optimierungsmaßnahmen zum Beispiel in Form von E-Fahrzeugen und datengetriebenen Nachhaltigkeitslösungen umzusetzen, um nicht nur Kraftstoff zu sparen, sondern auch Kohlendioxid-Emissionen zu reduzieren.
Einsatz von E-Fahrzeugen
- Auf globaler Ebene boomte 2023 der Einsatz von elektrischen Fahrzeugen: Südafrika verzeichnet mit einem Plus von 796 Prozent das größte Wachstum von E-Flottenfahrzeugen.
- In Deutschland ist diese Zahl allerdings rückläufig: Hierzulande wurden vier Prozent weniger E-Fahrzeuge in Flotten integriert. Das könnte unter anderem an Änderungen von Regularien, Marktbedingungen oder infrastrukturellen Herausforderungen liegen.
Unternehmen müssen sich laufend anpassen und auch, wenn die Untersuchung in Deutschland einige Defizite offenlegt, wissen wir doch von unseren Kunden, dass intensiv aktiv an einem nachhaltigeren Betrieb ihrer Flotten gearbeitet wird.Fabian Seithel, Associate Vice President Sales and Business Development EMEA bei Geotab
Globale Telematik-Branche wächst
„Sowohl das Transformationspotenzial vernetzter Fahrzeuge als auch der Mehrwert vertrauenswürdiger Daten sind unverkennbar“, so Fabian Seithel, Associate Vice President Sales and Business Development EMEA bei Geotab. „Unsere diesjährige Betrachtung des gewerblichen Transportsektors erlaubt einen umfangreichen, aussagekräftigen und vor allem fundierten Einblick in die Entwicklung verschiedener Märkte. Unternehmen müssen sich laufend anpassen und auch, wenn die Untersuchung in Deutschland einige Defizite offenlegt, wissen wir doch von unseren Kunden, dass intensiv aktiv an einem nachhaltigeren Betrieb ihrer Flotten gearbeitet wird.“
Laut Geotab wächst die globale Telematik-Branche immer weiter und soll bis 2032 einen Marktanteil von 172,4 Milliarden US-Dollar erreichen – ein Anstieg von 17 Prozent. Der aktuelle Bericht von Geotab verdeutlicht aus Sicht des Unternehmens einmal mehr, dass Daten und Künstliche Intelligenz in Bezug auf Fahrleistung, Effizienz, Rentabilität und Nachhaltigkeit innerhalb des Transportsektors in den kommenden Monaten eine immer wichtigere Rolle spielen werden.