Rennen : Zwei MAN-Teams sind Europameister
Die Würfel sind gefallen, die diesjährige Europa Truck Trial Meisterschaft im thüringischen Kamsdorf bei Saalfeld ist geschlagen und die Gewinner-Teams stehen fest. Beim Saisonfinale konnten die beiden von MAN unterstützen Teams vor knapp 5.000 teils euphorischen Zuschauern noch einmal wichtige Punkte ergattern und den Gesamtsieg in den Kategorien 3 und 4 einfahren. Champion in der Klasse der Dreiachser wurde mit insgesamt 123 Meisterschaftspunkten das BFS Trucksport Team mit ihrem MAN TGS 33.500 6x6.
In der Königsklasse der Vierachser gewann das HS-Schoch Hardox Truck Trial Team auf einem MAN TGS 35.480 8x8 mit 145 Punkten und großem Abstand zum Zweitplatzierten die Gesamtwertung. Damit stellten die mehrmaligen Europameister nach einem zweiten Platz in 2018 die alte Rangordnung wieder her. Am 16.10.2019 wurde der Doppelerfolg der beiden Teams im MAN Truck Forum in Karlsfeld gebührend gefeiert.
Für beide Besatzungen verlief die Meisterschaft in 2019 quasi nach Plan. Schon nach der Hälfte der sechs Wertungsläufe lagen beide Teams an der Spitze und bauten die Führung in den nachfolgenden Läufen konsequent aus. Somit standen die MAN-Teams bereits vor dem letzten Lauf im Großtagebau Kamsdorf als Gesamtsieger fest. Während Fahrer Marcel Schoch und Co-Pilot Johnny Stumpp vom HS-Schoch Hardox Truck Trial Team den Sack bereits bei ihrem Debüt in Slowenien mit einem überzeugenden Sieg zumachten und den EM-Titel vorzeitig auf die Ostalb zurückholen konnten, half Fahrer Marc Stegmaier und Beifahrer Jan Plieninger vom BFS Trucksport Team der Umstand, dass mit nur fünf Startern im Feld der Dreiachser alle Chancen für den hartnäckigsten Verfolger (Truck-Trial Team Funke) auf den Titel zunichte gemacht waren.
Trotz des uneinholbaren Vorsprungs kämpften die Favoriten in der Dreiachser- und Vierachser-Klasse erbittert um den Sieg im 6. und letzten Lauf der Meisterschaft. Das BFS Trucksport Team erwischte Anfang September einen schlechten Start. Gleich in der ersten von sieben Sektionen kassierten Stegmaier und Plieninger eine Disqualifikation und viele Strafpunkte, so dass der Sieg für den Abschlusslauf in weite Ferne rückte. „Wir haben ein Tor auf dem recht unübersichtlichen Parcours völlig unterschätzt und kamen mit den maximal erlaubten Richtungswechseln in Schwierigkeiten. Dafür haben wir letztendlich den Abbruch kassiert“, ärgert sich Jan Plieninger im Nachgang.
Danach liefen Pilot und Copilot in dem abwechslungsreichen, sehr anspruchsvollen Gelände des Steinbruchs jedoch zur absoluten Höchstform auf. Besonders die letzten beiden Sektionen des Tages klappten nahezu fehlerfrei und ließen neue Hoffnungen aufkeimen. Am Ende reichte es an diesem Wochenende in der Kategorie III noch für Platz 4. Dafür gab es immerhin insgesamt 15 Meisterschaftspunkte, was den beiden schlussendlich den wohlverdienten Europameistertitel bescherte.
Auch das Vierachser-Team Schoch/Stumpp startete unter erschwerten Bedingungen in den 6. Lauf. Am Ende haben die beiden Vierachser-Piloten aber die Fahraufgaben der Sektion meisterhaft gelöst. Dies reichte für einen sehr guten zweiten Platz, was alle Möglichkeiten für den zweiten Tag offenhielt. In den folgenden Sektionen ließ das routinierte Doppel nichts anbrennen und schob sich mit einer überragenden Leistung souverän auf der gewünschten Platz 1 vor. Damit waren den Profis der goldene Pokal für den letzten Lauf sowie die Trophäe für die Europameisterschaft sicher.