Nachhaltige Lieferkette : Was Sie über Naturkautschuk wissen sollten

auto schrott reifen autoreifen automarken automobile autoreifen autoteile bewegung car demontage entsorgen entsorgung ersatzteile fahren fahrzeug ganzjahresreifen gebraucht kaufen kfz lager lagern lkw mechanik mobile montage montagestation montiert motor motorrad online pkw recycling reifenmarken rennreifen reparatur repariere sicherheit sommerreifen technik teile transport verkaufen verwertung wagen werkstatt werkzeug winterreifen versicherung
© karepa - stock.adobe.com

Ohne Gummi rollt kein Reifen. Abgesehen von einer synthetisch hergestellten Variante, wird der natürliche Grundstoff aus dem Kautschukbaum gewonnen, der in tropischen Breitengraden wie Malaysia, Thailand und Indonesien wächst. Allein auf dem deutschen Markt wurden im Jahr 2016 rund 224.000 Tonnen Naturkautschuk für die Herstellung sogenannter Elastomerprodukte benötigt.

Der Fahrzeugbau macht davon einen beträchtlichen Anteil aus. Autoreifen und Autoteile wie Dichtungen, Schläuche, Federungssysteme und Antriebsriemen führen die Liste der Kautschukprodukte an. 2016 hat die deutsche Kautschukindustrie insgesamt einen Umsatz von rund 11,3 Milliarden Euro erzielt.

Nachhaltige Lösungen sind gefragt

Dass die Abbaubedingungen bei einer derartigen Menge zwangsläufig in den Hintergrund geraten, ist wenig verwunderlich und andererseits ein Dauerthema für Umweltorganisationen. Wie bei Palmöl-Plantagen muss auch beim Anbau von Kautschukbäumen in Regenwaldgebieten sichergestellt werden, dass die Natur nicht komplett zerstört wird.

Besondere Probleme gibt es in Indonesien, das Land ist weltweit der zweitgrößte Erzeuger von Naturkautschuk. In einer aktuellen Entwicklungspartnerschaft setzen sich der Reifenhersteller Continental und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette für Naturkautschuk in Indonesien ein.

Ziel sei es, einen Kriterienkatalog für die nachhaltige Produktion von Naturkautschuk zu erarbeiten, Landwirte entsprechend dieser Kriterien in nachhaltigen Anbaumethoden zu schulen und die Rückverfolgbarkeit des Kautschuks von den Kleinbauern bis hin zum Einsatz in der Fertigung sicherzustellen. Durch eine bessere Kautschukqualität, höhere Erträge und eine Optimierung der Lieferkette soll auch das Einkommen der Kautschukbauern steigen.

Laut Continental werden insgesamt 400 Landwirte dazu ausgebildet, qualitativ hochwertigen Kautschuk unter Einhaltung klar definierter Nachhaltigkeitskriterien anzubauen. Unterstützung erhielt die Partnerschaft zwischen Continental und der GIZ durch das „develoPPP.de“-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Bridgestone wurde für Klimaschutz geehrt

Auch der Pneu-Hersteller Bridgestone setzt sich für nachhaltige Lieferketten ein. Das nahm auch die in London gegründete Nichtregierungsorganisation „CDP“ (Carbon Disclosure Project) positiv zur Kenntnis. CDP sammelt und verbreitet Umweltinformationen über Unternehmen und bewertet diese hinsichtlich ihres Nachhaltigkeitsengagements.

Bridgestone erhielt nun wegen der Bestrebungen, den CO2- Ausstoß in der eigenen Lieferkette zu verringern und dem Klimawandel entgegenzuwirken, die Bestnote „A“. Gleichzeitig wurde Bridgestone als weltweit führend beim nachhaltigen Umgang mit Wasser ausgezeichnet und dafür ebenfalls in die „Water A List“ des CDP aufgenommen.

Der Reifenhersteller verfolgt im Rahmen seines weltweiten CSR-Engagements „Our Way to Serve“ eine langfristige Vision, die auf den Umweltschutz abzielt. Darüber hinaus strebt das Unternehmen nach eigenen Angaben bis 2050 eine konzernweite Balance von Geschäftsbetrieb und Umweltschutz an. Bridgestone möchte dazu den CO2-Ausstoß auf allen Etappen im Lebenszyklus seiner Produkte reduzieren: von der Beschaffung des Rohmaterials über die Produktion, den Verkauf und Gebrauch bis zur Entsorgung oder dem Recycling.

Das „Supplier Engagement Rating“ wurde vom CDP im Jahr 2017 eingeführt und hat inzwischen über 3.300 Unternehmen im Hinblick auf ihre Strategien für Klimaschutz in der Lieferkette beurteilt. Bridgestone wurde bereits im vergangenen Geschäftsjahr neben 58 weiteren Unternehmen mit der Bestnote „A“ bewertet.

Folgen Sie dem Autor auf Twitter: @lukasklamert