Daten & Zahlen : Transportaufkommen auf Österreichs Straßen 2020 gesunken

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Das von in- und ausländischen Güterkraftfahrzeugen auf Österreichs Straßen erbrachte Transportaufkommen betrug im Jahr 2020 insgesamt 552,1 Mio. Tonnen und lag damit um 7,7 Prozent unter dem Vorjahr (598 Mio. t). Die Daten der Statistik Austria zeigen, dass die Transportleistung im selben Zeitraum mit insgesamt 52,4 Mrd. Tonnenkilometern (tkm) im Inland um 3,9 Prozent sank (2019: 54,5 Mrd. tkm). Die Zunahmen des Transportaufkommens im Güterverkehr auf Österreichs Straßen der vergangenen Jahre erlebten durch die Corona-Krise 2020 einen Einbruch. Die beförderte Gütermenge fiel dadurch auf ein ähnliches Niveau wie 2017.

Die Transportleistung, die in den letzten Jahren ebenfalls stets gestiegen war, verringerte sich auf einen ähnlichen Wert wie 2018. Während das Transportaufkommen österreichischer Fahrzeuge 2020 gegenüber dem Vorjahr (398,4 Mio. t) um 7,3 Prozent auf 369,4 Mio. Tonnen sank, fiel der Rückgang bei der Transportleistung mit 0,9 Prozent auf 18,7 Mrd. Tonnenkilometer im Inland wesentlich geringer aus (2019: 18,9 Mrd. tkm). Bei im Ausland registrierten Fahrzeugen war der Rückgang der beförderten Gütermenge mit -8,5 Prozent auf 182,7 Mio. Tonnen (2019: 199,6 Mio. t) sowie bei der Transportmenge mit einem Minus von 5,5 Prozent auf 33,6 Mrd. Tonnenkilometer deutlich größer (2019: 35,6 Mrd. tkm).

Abnahmen in allen Verkehrsbereichen; im Transitverkehr am geringsten

Im Corona-Jahr 2020 wurden in allen Verkehrsbereichen Abnahmen im Transportaufkommen registriert. Der Inlandverkehr, der mit insgesamt 64,7 Prozent bzw. 357,5 Mio. Tonnen den größten Anteil am gesamten Transportaufkommen ausmachte, fiel gegenüber 2019 um 7,4 Prozent niedriger aus (-28,7 Mio. t). Die Abnahmen im grenzüberschreitenden Empfang (64,6 Mio. t) bzw. im grenzüberschreitenden Versand (55,8 Mio. t) betrugen gegenüber dem Vorjahr 8,8 Prozent (-6,2 Mio. t) beziehungsweise 11,5 Prozent (-7,2 Mio. t). Der Transitverkehr verzeichnete im Vergleich zu 2019 mit -4,7 Prozent das geringste Minus (-3,6 Mio. t) auf 74,2 Mio. Tonnen.

Etwas mehr als zwei Drittel des gesamten Transportaufkommens (66,9% bzw. 369,4 Mio. t) wurden 2020 von in Österreich registrierten Güterkraftfahrzeugen erbracht. Während der Inlandverkehr hauptsächlich von österreichischen Fahrzeugen (97,5% bzw. 348,5 Mio. t) durchgeführt wurde, war der von inländischen Fahrzeugen erbrachte Anteil im grenzüberschreitenden Empfang bzw. Versand mit 14,8 Prozent (9,6 Mio. t) beziehungsweise 18 Prozent (10,1 Mio. t) deutlich geringer. Zum Transitverkehr trugen in Österreich zugelassene Güterkraftfahrzeuge mit 1,6 Prozent (1,2 Mio. t) nur marginal bei.

Der Anteil der österreichischen Güterkraftfahrzeuge an der gesamten erbrachten Transportleistung im Inland war mit 35,8 Prozent (18,7 Mrd. tkm) deutlich niedriger als beim Transportaufkommen, was vor allem durch die längeren Fahrtstecken ausländischer Fahrzeuge, die im Transitverkehr durch Österreich unterwegs waren, begründet ist. Die zu 99,3 Prozent von ausländischen Güterkraftfahrzeugen im Transit erbrachten 18,4 Mrd. Tonnenkilometer machten mehr als ein Drittel der gesamten Transportleistung aus.

Fast 50 Prozent der Tonnage wurden auf Strecken unter 50 Kilometer transportiert

Betrachtet man das Transportaufkommen nach Entfernungsstufen der zurückgelegten Kilometer pro Fahrt zeigt sich, dass mit einer Tonnage von 262,4 Mio. Tonnen fast die Hälfte (47,6%) auf Strecken unter 50 Kilometer (km) befördert wurde. 256,9 Mio. Tonnen bzw. 97,9 Prozent des gesamten Transportaufkommens auf Strecken unter 50 Kilometer wurden im Inlandverkehr transportiert, wobei 98,9 Prozent davon auf in Österreich registrierte Güterkraftfahrzeuge entfallen.

15 Prozent des Transportaufkommens (82,7 Mio. t) wurden auf Strecken zwischen 50 und 149 Kilometer, neun Prozent (49,4 Mio. t) auf Strecken zwischen 150 und 299 Kilometer, 6,6 Prozent (36,5 Mio. t) auf Strecken zwischen 300 und 499 Kilometer und 21,8 Prozent (120,1 Mio. t) auf Strecken über 500 Kilometer und mehr befördert. Der Anteil der österreichischen Güterkraftfahrzeuge nahm dabei kontinuierlich ab (97,5%, 82,4%, 55,7%, 25% und 5,4%).

Deutschland bleibt wichtigstes Versand- und Empfangsland für Österreich

Wie in den Vorjahren war Deutschland 2020 mit einem Transportaufkommen von 26,7 Mio. Tonnen beziehungsweise einer Transportleistung von 2,6 Mrd. Tonnenkilometer das mit Abstand wichtigste Versandland für in Österreich empfangene Güter. Danach folgten Italien (7,4 Mio. t; 0,9 Mrd. tkm), Ungarn (6,2 Mio. t; 0,7 Mrd. tkm), Tschechien (6 Mio. t; 0,8 Mrd. tkm), Slowenien (3,4 Mio. t; 0,5 Mrd. tkm) sowie die Slowakei (2,7 Mio. t; 0,5 Mrd. tkm).

Mit einem Transportaufkommen von 20,8 Mio. t bzw. einer Transportleistung von 2,3 Mrd. Tonnenkilometer war Deutschland auch das wichtigste Empfangsland für aus Österreich versendete Güter im Straßengüterverkehr. Weitere wichtige Länder waren Italien (8,1 Mio. t; 1,2 Mrd. tkm), Ungarn (5,6 Mio.; 0,7 Mrd. tkm), Tschechien (2,8 Mio. t; 0,4 Mrd. tkm), Slowenien (2,8 Mio. t; 0,5 Mrd. tkm) sowie Polen (2,2 Mio. t; 0,3 Mrd. tkm).

Mehr als ein Viertel des Transitverkehrs durch Österreich zwischen Italien und Deutschland

Der Transitverkehr zwischen Deutschland und Italien machte 2020 mit 19,1 Mio. Tonnen mehr als ein Viertel des Gesamttransits auf Österreichs Straßen (74,2 Mio. t) aus.Der durch Österreich transitierende Versand aus Italien (19,9 Mio. t) führte dabei zu 50,4 Prozent (10 Mio. t) nach Deutschland. 4,1 Mio. Tonnen wurden nach Polen und 1,9 Mio. Tonnen nach Tschechien befördert. Der Großteil des Versands aus Deutschland (17,1 Mio. t), der durch Österreich transitierte, ging zu 52,7 Prozent (9 Mio. t) wiederum nach Italien.

Danach folgten Ungarn (2,4 Mio. t), Slowenien (1,6 Mio. t) sowie Bulgarien und Rumänien (zusammen 1,5 Mio. t) als wichtigste Empfangsstaaten von in Deutschland eingeladener Fracht. Das Transportaufkommen aus osteuropäischen Staaten, das im Transitverkehr durch Österreich führte, betrug 24 Mio. Tonnen. Ungefähr ein Drittel davon (31,8% bzw. 7,6 Mio. t) wurde nach Italien versandt; weitere 28,1 Prozent beziehungsweise 6,7 Mio. Tonnen gingen nach Deutschland.

Ausländische Güterkraftfahrzeuge: Größtes Transportaufkommen durch polnische Fahrzeuge

Betrachtet man nur ausländische Güterkraftfahrzeuge auf Österreichs Straßen, so wurde 2020 das höchste Transportaufkommen (26,8 Mio. t) von in Polen zugelassenen Fahrzeugen erbracht. Danach folgten Fahrzeuge aus Ungarn (26 Mio. t) sowie Deutschland (24 Mio. t). Die größten Transportleistungen im Inland wurden mit 6,7 Mrd. Tonnenkilometer ebenfalls durch in Polen registrierte Fahrzeuge durchgeführt; gefolgt von Ungarn (4,3 Mrd. tkm) und Slowenien (3,6 Mrd. tkm). Die aus den Mautdaten zugeschätzten Drittstaaten trugen mit 8,9 Mio. Tonnen zu 1,6 Prozent am gesamten Transportaufkommen und mit zwei Mrd. Tonnenkilometer zu 3,8 Prozent an der gesamten Transportleistung bei.

Hinsichtlich der Registrierungsländer der Fahrzeuge nach Verkehrsbereichen, wurde der größte Anteil am Transportaufkommen im Inlandverkehr durch österreichische Fahrzeuge (97,5%) erbracht. Die größte Tonnage im grenzüberschreitenden Empfang beziehungsweiseVersand wurde von deutschen beziehungsweise österreichischen Fahrzeugen (16 % bzw. 18%) transportiert. Im Transitverkehr trugen polnische Fahrzeuge (20,6%) am meisten zum Transportaufkommen bei.