Ladenetzwerk : Tesla plant Ladestationen-Infrastruktur für den Semi Truck

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© Björn Wylezich - stock.adobe.com

Dass die Semi Trucks von Tesla eine „Megacharger“-Ladebüchse verpasst bekommen, die ein schnelleres Laden ermöglichen soll, ist nichts mehr Neues. Bereits im letzten Jahr kursierten im Internet erste Aufnahmen, die einen vermeintlichen Megacharger-Anschluss an der Seitenwand eines Tesla Semi Trucks zeigen. Vollmundig klingen die Versprechungen des kalifornischen Startups: Geplant ist ein weltweites Netz von Megacharger-Ladestationen, mit denen ein dreißigminütiger Ladevorgang bereits eine Reichweite von 630 Kilometern ermöglichen soll.

Enge Zusammenarbeit mit Semi-Käufern in den USA

Laut eigener Angaben arbeite Tesla mit Hochdruck an der Verwirklichung seiner Pläne und baue dabei auf die Zusammenarbeit prominenter Großkunden. Mehrere US-amerikanische Semi-Vorbesteller wie Anheuser-Busch, der Brausehersteller Pepsico und UPS hätten bereits zugesagt, entsprechende Schnellladestationen auf ihrem Unternehmensgelände installieren zu lassen. Unklar sei allerdings noch, wer für die Errichtungskosten überhaupt aufkommen wird beziehungsweise wie die Kosten aufgeteilt werden.

Monopol durch Ladestationen könnte Transportreichweite einschränken

Durch den Ausbau eines Megacharger-Netzes würde die Reichweite der Elektro-Lkw zunächst eingeschränkt werden. Der Grund ist simpel: Die Fahrzeuge ließen sich nur auf einem Firmengelände mit installierter Megacharger-Ladestation aufladen und könnten daher nur auf vorgefertigten Routen fahren, jedoch nicht abseits davon, da das Risiko keine geeignete Ladestation zu finden zu können zu groß wäre. Eine Zwischenlösung könnte die Kooperation zwischen mehreren Unternehmen darstellen. Pepsico denkt darüber nach, die Megacharger gemeinsam mit anderen Unternehmen bauen zu lassen und anschließend zu teilen.

Öffentliches Megacharger-Netz als nächster Schritt

Tesla wäre aber nicht Tesla, wenn es nicht noch eine weitere Vision gebe. Künftig will das Unternehmen auch ein „öffentliches“ Megacharger-Netzwerk aufbauen, ähnlich jenem des mittlerweile weltweiten „Supercharger“-Netzwerkes für die Tesla-Serienfahrzeuge. Ein ehrgeiziges Ziel, denn derzeit liegen noch keine Details vor, ob Tesla es aus eigener Kraft schaffen kann, dieses überhaupt aufzubauen.

Transportunternehmen agieren zurückhaltend

Der Mangel an der entsprechenden Infrastruktur sorgt auch unter US-Transportunternehmen für Zurückhaltung. „Ich glaube, es wird irgendwann passieren, aber ihr Zeitplan ist sehr aggressiv“, meint Derek Leathers, CEO des US-amerikanischen Transportunternehmens Werner, mit Firmensitz in Omaha, Nebraska. Musk gab zudem sehr ehrgeizige Versprechen für die Energiekosten ab. Er garantiere dafür, dass eine Kilowattstunde lediglich sieben Cent kosten werde. Damit liegt er Experten zufolge in einem sehr günstigen Bereich. Dies könnte dem Unternehmen finanzielle Schwierigkeiten bereiten: Die Investitionskosten für das Geschäft als Energieanbieter seien hoch, die Marge hingegen gering, warnen Experten.

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