Seoul Motorshow : Next Level Nutzfahrzeug

Die Seoul Motorshow war gleichzeitig der Auftakt zu einer Reise durch die Kia Welt
- © Karin ToberIm Zuge der Seoul Motorshow lud Kia die Mitglieder der „International Van of the Year“ Jury – österreichisches Mitglied ist Mag. Karin Tober, Chefredakteurin Traktuell und stv. Chefredakteurin Firmenwagen - zur Geburtsstätte des innovativen Transporters. Bei einem Round Table wurden darüber hinaus sämtlichen Fragen zu den aktuellen Plänen des Unternehmens auf dem Transportersektor beantwortet. Unbestrittener Höhepunkt war zweifellos das erste kurze Kennenlernen des PV5 am Gelände des Forschungs- und Entwicklungscenters in NamYang, welches den Jurymitglieder ermöglicht wurde. Der PV5 zeigte sich dabei als ein komfortables Fahrzeug mit einem niedrigen Einstieg, einer guten Rundumsicht sowie zahlreichen durchdachten Lademöglichkeiten. Als da zum Beispiel die Version des 6-Sitzers wäre, wo anstatt des Beifahrersitzes Platz für längere, sperrige Pakete zur Verfügung steht. Praktikabel durch und durch.
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Der richtige Weg
Die Mannen von Kia sind überzeugt davon, den richtigen Zeitpunkt für den Markteintritt der neuen PBV (Platform beyond Vehicles) Transportergeneration gewählt zu haben, da die Nachfrage nach elektrischen Transportern stetig steigt. Die spezielle EV-Plattform ist auf B2B-Nutzbarkeit ausgelegt und getestet. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal in Kombination mit dem Ökosystem aus speziellen vernetzten Dienstleistungen, Umrüstungen usw. Unternehmen benötigen heute maßgeschneiderte Mobilitätslösungen, sehen sich aber mit allgemeinen Herausforderungen konfrontiert, wie z. B. eingeschränkter Qualität und Sicherheit bei kostengünstigen Modellen, begrenzte Elektrifizierungsoptionen, Ineffizienz bei der Fahrzeugumrüstung und mangelnde digitale Kompatibilität. Kia verfolgt einen neuen Ansatz, um den sich entwickelnden Anforderungen von Geschäftskunden gerecht zu werden, indem es vernetzte Dienste anbietet, die die Effizienz und die Individualisierung verbessern. Zudem bietet die spezielle EV-Plattform mit bis zu 20% mehr Fracht- und Ladekapazität im Vergleich zu herkömmlichen Modellen, flexible Raumkonfigurationen durch Modularisierung, V2X-Konnektivität, optimierte Gesamtbetriebskosten oder auch ein ultraschnelles Aufladen von 10-80% in weniger als 30 Minuten.

Business Partner auf Rädern
Der PV5 wird in den Karosserievarianten Passenger, Cargo und Chassis Cab erhältlich sein, zusammen mit Umbaumodellen wie beispielsweise einem Light Camper, einem Crew Van, einem Pritschenwagen oder einem Kühltransporter.
Denn der PV5 will nicht nur liefern – sondern echte Lösungen bieten. Kia plant unterschiedliche Versionen für verschiedene Branchen: Ob Handwerk, Logistik oder Personentransport – der PV5 soll sich flexibel anpassen lassen. Dazu gehören modulare Innenausbauten und eine Art "Mobility Ecosystem", bei dem Fahrzeug, Software und Service nahtlos zusammenspielen. Kia baut im EVO-Werk in Hwaseong ein flexibles und effizientes Fertigungssystem auf und richtet ein Zentrum für die Entwicklung und Fertigung von PBV-Umrüstungsmodellen ein. In Schlüsselregionen wird Kia auch mit führenden lokalen Umrüstern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die maßgeschneiderten PBVs die einzigartigen marktspezifischen Anforderungen mit außergewöhnlicher Qualität und Zuverlässigkeit erfüllen. Neben den wettbewerbsfähigen Gesamtbetriebskosten sollen minimale Ausfallzeiten, eine höhere Wertschöpfung, das starke Servicenetzwerk - einschließlich PBV-Zentren und schneller Ersatzteillieferung - die Kunden überzeugen. Weiters wird der PV5 mit wettbewerbsfähigen Preisen positioniert sowie sein modulares Design für den vielseitigen kommerziellen Einsatz gefördert werden. Die Pläne sind ambitioniert, denn bis 2030 möchte das Unternehmen rund 250.000 Einheiten der PBV-Produktpalette verkaufen. Wobei hier nicht vergessen werden darf, dass bis dahin neben dem PV5 auch der PV7 (2027) und der PV9 (2029) bereits auf dem Markt sein werden. Es ist zwar noch zu früh, um konkrete Marktanteilsziele zu nennen, aber die spezielle PBV-Plattform, die wettbewerbsfähige Preisgestaltung und die starke Marktposition sollen es Kia ermöglichen, einen bedeutenden Teil der weltweit wachsenden Nachfrage nach elektrischen Transportern zu decken.

Erschließung des B2B-Nutzfahrzeugsegments
Das ist ein erklärtes Ziel von Kia. Damit dies besser gelingt, wurden einige Strategien entwickelt. So wird Kia seine FMS-Lösungen mit wichtigen operativen Dienstleistungen wie Finanzierung, Laden und Wartung kombinieren, um den Besitz und die Verwaltung von Fahrzeugen für B2B-Kunden zu optimieren. Diese Servicepakete werden in ein einziges Abrechnungssystem integriert, das eine nahtlose Zahlungsabwicklung ermöglicht und den Komfort für Geschäftskunden maximiert. Die Optimierung der Online- und Offline-Vertriebskanäle wird die Customer Journey für B2B-Kunden verbessern. Offline wird das Unternehmen ausgewählte Händler zu PBV-Spezialisten ernennen und Business-Lounges einrichten, in denen Kunden die gesamte Palette an PBV-Fahrzeugen, -Lösungen und -Dienstleistungen an einem einzigen Ort erleben können. Online wird Kia eine spezielle PBV-Website für Kunden sowie ein Ausbau-Portal für Umrüster einrichten, um einen einfachen Zugang zu PBV-bezogenen Informationen und Dienstleistungen zu gewährleisten. Denn „wir verkaufen nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die passenden Lösungen dazu,“ so Ho Sung Song, CEO von Kia beim Round Table Gespräch. Zur Markteinführung im Oktober 2025 kommen zuerst die Cargo- und Busversionen, gefolgt vom Chassis Cab. Für alle Versionen des Kia PV5 stehen zwei NCM-Batterien mit 51,5 kWh bzw. 71,2 kWh zur Wahl. Für die Cargo-Variante wird als dritte Option ein LFP-Akku mit einer Kapazität von 43,3 kWh angeboten. Der Einstiegspreis wird bei rund € 35.000,- liegen.
