CNG : Nemetz AG setzt auf gasbetriebene Lkw von Iveco

Zwei neue Iveco S-Way NP mit umweltfreundlichem Gasantrieb und Hakenlift-Aufbau wurden am 7. Juni an die Firma Nemetz Entsorgung und Transporte in Leopoldsdorf bei Wien übergeben. 460 PS Leistung und 2.000 Newtonmeter Drehmoment sorgen in Verbindung mit einem 12-Gang-Automatikgetriebe für eine starke Transportleistung. Die Fahrzeuge verfügen beidseitig über jeweils vier CNG-Tanks und erzielen damit eine maximale Reichweite von rund 600 Kilometern.

„CO2-neutrale Transporte werden immer wichtiger“, sagt Nemetz-CEO Heribert Prammer: „Es ist daher wesentlich, dass man diese Leistung anbieten kann.“ Natürlich entsteht bei der Verbrennung von Erdgas CO2, auch wenn hier gegenüber dem Diesel bis zu 15 % Einsparungen möglich sind. Die CO2-Neutralität wird durch die Betankung mit nachhaltig erzeugtem Bio-Gas (Bio-CNG) erreicht. Dazu gibt es einen Vertrag mit der Firma EVM, die in St. Margareten am Moos Österreichs größte Biogasanlage inklusive einer CNG-Tankstelle betreibt. Das ist praktisch, denn EVM ist zugleich auch ein Transportkunde von Nemetz, der die Anlage mit agrarischen Reststoffen und biologischen Abfällen beliefert. So lässt sich die Betankung direkt an der Entladestelle ohne Zwischenstopp erledigen.

135 öffentliche CNG-Tankstellen

Die insgesamt acht Gasbehälter sind gut geschützt zwischen der ersten und zweiten Achse der beiden Dreiachser am Rahmen angebracht. Zur Betankung stehen zwei verschiedene Anschlüsse zur Verfügung: Dank des kleineren Pkw-Anschlusses können alle öffentlichen CNG-Tankstellen angefahren werden. Davon gibt es in Österreich derzeit 135 an der Zahl, 20 davon allein in Niederösterreich. Hinzu kommen private und Betriebstankstellen.

Neben dem gängigen Gasanschluss für Pkw steht am Fahrzeug auch ein Lkw-Anschluss zur Verfügung, wodurch sich in Kombination mit einer entsprechenden Zapfsäule der Tankprozess nochmals verkürzen lässt. Somit dauert die Betankung nicht länger als bei einem Dieselfahrzeug, zumal aufgrund der sauberen Verbrennung von Methangas obendrein kein AdBlue nachgefüllt werden muss.

Über 100 Jahre Tradition

Die Firma Nemetz AG blickt auf eine über 100-jährige Firmenhistorie zurück und ist nach wie vor zu hundert Prozent im Familieneigentum. Was sich in der Geschichte des Unternehmens immer wieder findet, sind die Bereitschaft und der Mut, in neue, alternative Überlegungen und Technologien zu investieren. So wurde beispielsweise am Standort in Himberg im Jahre 2002 eine der größten Aufbereitungsanlagen für Ersatzbrennstoffe errichtet. 2018 wurde in Leopoldsdorf eine bereits bestehende Sortieranlage von 1993 derart adaptiert, dass diese sehr gute Sortiergrade und hohe Flexibilität in der Sortierung von Leichtverpackungen erreicht.

Die Nemetz AG versucht nicht nur an ihren Standorten den Blick Richtung Zukunft zu richten, sondern investiert auch viel Energie und Zeit in den Onlinemarkt und schafft es, seit 2015 flächendeckend in ganz Österreich Mulden- und Containerdienste anzubieten.

Das Thema Nachhaltigkeit ist besonders wichtig und hat einen sehr hohen Stellenwert im Familienunternehmen der Nemetz AG. „Wir müssen nicht nur die wirtschaftlichen, sondern vor allem auch die ökologischen Rahmenbedingungen für die nachfolgende Generation schaffen, um unabhängig vom Fortbestehen des Unternehmens auch den Erhalt unserer Natur in all ihrer Vielfalt zu sichern“, betont CEO Prammer. Aus diesen Gründen möchte die Nemetz AG zukünftig vermehrt auf das Wechselspiel zwischen Ökonomisierung und Ökologisierung achten und ihren Kunden die ökologischen Aspekte mit all ihren Vorteilen näherbringen, um gemeinsam einen Beitrag dazu leisten zu können.

„Es freut uns sehr, im Jahr 2021 unseren Kunden endlich auch CO2-neutrale Transporte anbieten zu können. Die ersten Reaktionen geben uns recht und stimmen uns zuversichtlich, zukünftig den Fokus vermehrt in diese Richtung zu lenken“, sagt Prammer.