Maut : Klacska: "Regionale Zulieferverkehr trifft es besonders hart"

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Als völlig falschen Weg erachtet der Bundesspartenobmann für Transport und Verkehr die Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut in Österreich. "Das würde der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft massiv schaden und käme einem hausgemachten Standortnachteil gleich", meint Klacska. Dazu komme, dass eine flächendeckende Maut am Hauptproblem vorbei ziele, so Klacska.

„Den internationalen Transitverkehr wird eine solche Ausweitung der Maut nicht abschrecken", sagt Klacska. "Denn dieser Güterverkehr, der Österreich nur quert, ist ja nahezu ausschließlich auf Autobahnen und Schnellstraßen unterwegs, wo er jetzt schon Lkw-Maut zahlt." Eine flächendeckende Lkw-Maut treffe somit die Falschen. Besonders stark betroffen wären nach Ansicht der Wirtschaftskammer regionale Wertschöpfungsketten, da der regionale Zulieferverkehr bisher großteils über nicht bemautete Straßen abgewickelt wird.

Ebenso würden andere Ziele, nämlich die Verlagerung auf die Schiene, nicht erreicht, heißt es weiter. Als Beispiel wird die Schweiz angeführt, wo dies mit einer flächendeckenden Bemautung nicht erreicht werden konnte. „Es fand aber eine andere Verlagerung statt, welche Mautbefürworter gern ausblenden, so Klacska. Mehr kleine Fahrzeuge wurden auf die Straße geschickt." Die WKÖ hätte bereits wiederholt davor gewarnt, dass es durch eine derartige Mauteinführung auch in Österreich zu einer teilweisen Verlagerung der Verkehre auf kleinere, das heißt auf Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen, kommen würde. Der ökologische Effekt wäre damit nicht positiv, sondern sogar negativ. Klacska: „Wir stehen grundsätzlich für eine Förderung der Schiene, wo immer es sinnvoll und wirtschaftlich ist. Aber mithilfe einer Lkw-Maut gelingt die Förderung der Schiene sicher nicht.“

Für den Bundesspartenobmann ist das Konzept noch nicht zu Ende gedacht. Die Mehrkosten würden dann auch an den öffentlichen Verkehr weitergereicht. Klacska: "Auch ein Linienbus, der zum Beispiel entlang einer Landesstraße unterwegs ist, müsste dann für die Nutzung dieser Landesstraße zahlen." Dasselbe gelte für Schulbusse. Klacska warnt vor einer Verteuerung all dieser Transporte: „Die Mehrkosten müssten die Betriebe, die jetzt schon sehr knapp kalkulieren, großteils an den Konsumenten weitergeben.“

Laut einer Studie, die die Wirtschaftsuniversität Wien 2016 durchgeführt hatte, wäre mit Kosten von rund 77 Euro pro Kopf und Jahr zu rechnen. „Unterm Strich geht eine flächendeckende Lkw-Maut somit am Ziel vorbei, sie verteuert aber den regionalen Zulieferverkehr ebenso wie den öffentlichen Verkehr. Und weniger attraktive öffentliche Verkehrsmittel können in Zeiten, in denen der Klimaschutz immer wichtiger wird, keineswegs Ziel sein“, so Klacska.

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