Fahrzeugbau : Holztransport mit Fahrzeugen von Riedler
Riedler ist spezialisiert auf Lösungen für den Holztransport. Aus der Fülle an Referenzaufbauten, die Riedler auch auf seiner Website präsentiert, wollen wir zwei aktuelle Fahrzeuge vorstellen. Diese fahren seit Ende 2018 bei einem langjährigen Kunden von Riedler Fahrzeugbau, dem Transportunternehmen Pölzleitner aus Neumarkt am Wallersee im Bundesland Salzburg. Hängerzug mit Rungenaufbau Basisfahrzeug des Hängerzugs ist ein Scania R 650 in der Ausführung 6x4. Der Kunde hat sich für einen Aufbau ohne Plateau entschieden. Für den Transport von bis zu zwei Stößen Zwei- oder Dreimeterholz sind vier ExTe-Rungenstöcke verbaut. Zwei davon sind auf dem Hilfsrahmen aufgeschraubt und zwei sind mit Riedler-Gleitbefestigung am Rahmen verschiebbar. Der Lkw kann somit Rundholz mit Längen zwischen zwei und sechs Metern laden. Die Stirnwand ist aus leichten Alu-Hohlprofilen zusammengesetzt und trotzdem hart im Nehmen. Die Anbauteile wie Batteriekasten, Dieseltank, Hydrauliktank und dergleichen werden durch Alu-Warzenbleche vor herabfallenden Ästen geschützt. Für Servicearbeiten lassen sich diese aufgeklemmten Warzenbleche rasch entfernen. Als Kran wählte Pölzleitner einen Epsilon M12Z von Palfinger mit einer Reichweite von 10,5 Metern. Die Montage sowie der Anschluss an die Lkw-Hydraulik sowie die Elektrik wurden ebenfalls von Riedler durchgeführt. Am Zugfahrzeug finden sich zahlreiche Detaillösungen, die den Fahrern den Arbeitsalltag erleichtern. Halterungen zum Aufbewahren von Markiersprays vorne und hinten am Aufbau gehören ebenso dazu wie Aufschieberohre mit Sicherungen für die Schneeketten. Ersatzschläuche oder ein Abschleppseil finden in einem Kunststoffrohr unter der hinteren Stoßstange Platz. Apropos Schneeketten: Die Kotflügel sind rasch abnehmbar, um die Ketten bei Bedarf leicht anlegen zu können. Der Lkw mit Rungenaufbau wiegt inklusive Kran nur 14.900 kg.
Der dreiachsige Anhänger von Riedler wird, wie der Aufbau, von der Konstruktion bis hin zum fertig lackierten und zusammengebauten Fahrzeug in Oberweis hergestellt. Kunde Pölzleitner hat sich für Einfachbereifung und SAF-Achsen entschieden. Diesen Hänger gibt es selbstverständlich auch mit Doppelbereifung, wobei man hier auf BPW-Achsen setzt. Die geschweißte Rahmenkonstruktion ist in Feinkornstahl ausgeführt. Das ergibt eine lange Haltbarkeit des Hängers und spart gleichzeitig Gewicht, im Holztransport immer ein wichtiges Thema. Sechs Rungenstöcke, vier davon verschiebbar, machen den Dreiachser sehr flexibel. Von Zweimeterholz bis zu Abschnitten mit neun Metern Länge ist hier an Ladung alles erlaubt. Das ermöglicht der ausziehbare Rahmen. Die Länge kann auf fünf unterschiedliche Stufen eingestellt werden. Zwei elektropneumatisch betätigte Verriegelungen sichern dabei die gewählte Position. Der verschiebbare Rahmen erleichtert auch das Beladen: Dazu wird der Anhänger zusammengeschoben und der hintere Stoß beladen. Danach zieht der Fahrer den Rahmen aus und legt den vorderen Stoß auf. Der Fahrer muss dafür nur den Anhänger an den Hinterachsen einbremsen, die Verriegelungszylinder öffnen und den Vorderteil des Hängers nach vorne ziehen. All das wird vom Fahrerhaus ausgeführt. Bei der Ladungssicherung schätzen die Fahrer besonders die pneumatischen „TU-Luftman“-Spanner von ExTe, die auch während der Fahrt ständig dafür sorgen, dass genug Spannung auf den Gurten liegt. Damit ist sichergestellt, dass die Ladung nicht verrutschen oder gar vom Fahrzeug fallen kann. Das Eigengewicht des hier vorgestellten Anhängers beträgt gerade einmal 4.680 kg.
Längenverstellbarer Sattelauflieger
Der Riedler-Auflieger wird von einer Mercedes-Arocs-2-Achs-Zugmaschine ohne Ladekran gezogen und im Wald von einem anderen Lkw mit Heckkran beladen. Dabei stehen die beiden Fahrzeuge Heck an Heck. Dazu ist der Auflieger zusammengeschoben. Mit einem Ladekran mit einer Mindestreichweite von 9,5 m kann so von hinten sogar der vorderste 2-Meter-Stoß des Aufliegers beladen werden. Ist der Vorderteil beladen, wird der Auflieger auf die gewünschte Länge ausgezogen und fertig beladen. Voll ausgezogen beträgt die maximale Ladelänge 13.150 mm, der Auflieger hat somit einen Verstellbereich von 3.250 mm mit vier Zwischenstellungen. Bestückt ist das Fahrzeug mit acht ExTe D7-Rungenschemeln mit D10-Alu-Rungen in einteilig konischer Ausführung. Der erste, der fünfte und der letzte Rungenstock sind auf dem Rahmen aufgeklemmt, der Rest lässt sich über Gleitbefestigungen auf dem Rahmen verschieben. Somit können bis zu vier Stöße 2-Meter-, vier Stöße 3-Meter-, drei Stöße 4-Meter- oder sogar zwei Stöße 4-Meter plus ein Stoß 5-Meter- sowie zwei Stöße 6-Meter-Holz als auch Langholz bis 14 Meter Länge transportiert werden.
Der Auflieger verfügt über eine vordere Liftachse. Die letzte Achse ist lenkbar. Das bringt Vorteile im Gebirge, wo der Sattelzug auch engste Kurven ohne Reversieren fahren kann. Auch bei diesem Sattelanhänger hat Riedler viele Detaillösungen eingebaut, die im Alltag hilfreich sind. Viele davon stammen von Kundenwünschen, die bei guter Bewährung auch Aufnahme in das Lieferprogramm von Riedler finden. Auch hier kommen die pneumatischen Gurtspanner zum Einsatz. Die Verriegelung der Gurte kann der Fahrer vor dem Entladen auf der Seite der Spannrolle per Seilzug lösen. So entfällt wieder ein unnötiger Weg, was merklich Zeit im Sägewerk oder der Papierfabrik spart.
Pölzleitner setzt die beiden Gespanne nicht nur im Nahbereich Salzburgs ein. Die Fahrer sind auch in Deutschland unterwegs und fahren das Holz bis nach Tirol.