Getränkelogistik : Ein Stern fürs Zwickl aus der Traditionsbrauerei Raschhofer

© Pappas

Sudhäuser gibt es deren viele, ein ganz besonderes Exemplar aus reinem Kupfer findet sich im Innviertel, genauer gesagt in der Stadtgemeinde Altheim. Rund um die Uhr erstrahlen hier die in den 60er-Jahren gefertigten Kessel in hellem Glanz, ohne dass man ihnen ihr stetiges Werken ansehen würde.

Nach rund 350 aktiven, von Fleiß und Innovationen geprägten Jahren entschloss sich die Brauerei Raschhofer dazu, erstmals in Österreich ein Zwickl in der Flasche abzufüllen. Ein Schritt, dem im Laufe der folgenden 25 Jahre viele Brauereien gefolgt sind, ohne dabei am Sonderstatus von Raschhofer jemals ernsthaft zu rütteln. Internationale Auszeichnungen belegen dies umfassend. Belegt wird bei Raschhofer auch, dass eine Biererlebniswelt inmitten einer voll aktiven Brauerei keine Utopie ist. Gruppen ab 10 Personen bekommen die Möglichkeit, sich „bierisch‟ weiterzubilden, ganz ohne erhobenen Zeigefinger und gleichzeitig mit der Garantie, bei der Abschlussverkostung neue Geschmacksnuancen zu entdecken. Auch der Blick vom Brauturm aus, rein ins Land und zum Teil bis rüber nach Bayern, ist ein besonderes Erlebnis.

Für Dr. Christoph Scheriau, der ursprünglich eine Banker-Karriere leben durfte und durch einen Schicksalsschlag in der Familie seiner Frau – damals ebenfalls in einer Schlüsselposition in einem Wiener Bankinstitut – ins Innviertel geholt wurde, ist das Dasein als Bierbrauer längst weit mehr als nur ein Beruf: Es ist sein Leben, gemeinsam mit seiner Frau Dr. Doris Scheriau-Raschhofer, die das Unternehmen in allen wichtigen Bereichen prägt, wirtschaftliche Entscheidungen trifft und das Produktsortiment weiterentwickelt. Profitieren soll mittelfristig davon nicht nur das Innviertel, sondern auch Sohn Michael, der sich beruflich längst dem Bier verschrieben hat und derzeit Erfahrung in der ehemals größten Brauerei Europas vor den Toren Wiens sammelt.

Die in der ganzen Brauerei Raschhofer gelebte Mischung aus Tradition und Moderne ist es auch, die sich in der Logistik widerspiegelt. Als kleine lokale Marke überregional aufgestellt zu sein, bedarf eines entsprechenden Vertriebs – und der gelingt nur durch die enge Zusammenarbeit mit den heimischen Lebensmittelketten und großen Frächtern, die hier den Transport übernehmen. Die Nahversorgung und die Belieferung der Gastronomie mit einem eigenen Fahrzeug zu übernehmen, ist für Dr. Christoph Scheriau dennoch sehr wichtig. Hier kommt dann auch Pappas als Partner des ganz besonderen Zwickl ins Spiel, ist es doch ein brandneuer Mercedes-Benz Atego 1823, der für die hauseigene Logistik tagtäglich unterwegs ist. Am Steuer sitzt mit Jürgen Schneider ein echter Profi, den auch das größte Bierfest und andere Herausforderungen wie sie in einem Familienbetrieb unvermeidlich sind, nicht aus der Ruhe bringen können.

Morgens um Punkt 7 Uhr geht es im Normalfall los – nach Plan wird der Lkw beladen, dank Ameise und Hebebühne sowie einem speziellen Getränkeaufbau sitzt hier jeder Handgriff. Geladen und geprüft geht es raus nach Oberösterreich und Salzburg. Gefahren wird auf Autobahnen genauso wie auf kleinen Zufahrtswegen, weshalb den Themen Komfort und Handling viel Aufmerksamkeit zuteil wird. Jürgen Schneider bringt hier gerne den extrem geringen Wendekreis und die kompakten Abmessungen ins Spiel und lässt keinen Zweifel daran, dass er den Arbeitsplatz im Benz genauso schätzt wie jenen in der Familienbrauerei Raschhofer.