Elektromobilität : Dieser Fiaker kommt ganz ohne Pferde aus
Statt Pferde zu füttern, muss Wiens erster elektrischer Fiaker mit Strom aus der Ladesäule gefüttert werden. Heute wurde das Gefährt von Geschäftsführer Michael Strebl und Stadtwerke-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) präsentiert. Die Akkuleistung beträgt 16 Kilowatt. Die Höchstgeschwindigkeit entspricht ungefähr der eines Pferdes in schnellem Trab - 25 Stundenkilometer. Die Vorstellung des ungewöhnlichen Kraftwagens bei einer Ladestelle beim Wiener Burgtheater war dabei nicht nur ein Blick in die Zukunft, sondern auch in die Vergangenheit. Denn bis etwa 1910 waren Elektroautos weit verbreitet, erst danach trat der Verbrennungsmotor seinen Siegeszug an.
Die damaligen Fahrzeuge ähnelten stark dem heute präsentierten E-Fiaker. Ein Beispiel ist der Flocken Elektrowagen, der 1888 in Coburg entwickelt wurde. Die Aufgabe des neuen E-Fiakers ist klar definiert: Der Wagen solle keinesfalls den Wiener Fiakern Konkurrenz machen. Stattdessen wird er als Werbeträger auf Veranstaltungen unterwegs sein und dort mit interessierten Besuchern Rundfahrten unternehmen. Immerhin können bis zu acht Personen - inklusive Fahrer - transportiert werden. Beworben wird mit der Stromkutsche vor allem das Netz der öffentlichen Ladestellen. Bis 2020 sollen 1.000 davon in Betrieb sein. Sie speisen ausschließlich Energie aus erneuerbaren Quellen in die Batterien, wie betont wurde.