Wirtschaft : Deutlicher Rückgang beim Kraftstoffverbrauch
Im ersten Halbjahr 2020 betrug der Verbrauch von Benzin und Diesel in Österreich knapp 3,4 Millionen Tonnen, so der Fachverband der Mineralölindustrie. Dies bedeutet einen Rückgang von 20,2 Prozent zum Vorjahr. Umgerechnet entspricht dies dem Absatz von rund 4,1 Milliarden Liter Kraftstoff, der sich auf etwa 790 Millionen Liter Benzin (OK) und etwa 3,3 Milliarden Liter Diesel (DK) aufteilt. Der Verbrauchsrückgang von Benzin beläuft sich auf 23,8 Prozent, der von Diesel auf 19,4 Prozent. Das Großkundengeschäft hat nach Einschätzung des FVMI dazu beigetragen, dass der Dieselabsatz weniger zurückgegangen ist als der Absatz von Benzin. Etwa 57 Prozent des Dieselkraftstoffes wurden über die rund 2.700 öffentlich zugänglichen Tankstellen verkauft, während 43 Prozent im Commercial-Geschäft bei Großkunden vertrieben wurden. Benzin wurde wie in den Jahren zuvor zu fast 100 Prozent über den Tankstellenmarkt an die Kunden abgegeben.
„Im Frühjahr sind die Auswirkungen der Corona-Krise und der Preiskonflikt zwischen Saudi Arabien und Russland, der zu einem Preisverfall am Rohölmarkt geführt haben, zusammengetroffen. Durch die Maßnahmen im Zuge der Eindämmung der Pandemie gab es ab Mitte März eine deutlich geringere Nachfrage nach Kraftstoffen an den Tankstellen, den stärksten Rückgang schließlich im April. Noch stärker spürbar sind die Auswirkungen der Corona-Krise aber bei Flugturbinentreibstoffen“, erklärt Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbands der Mineralölindustrie (FVMI).
Der Verbrauch von Flugturbinentreibstoff weist mit einem Rückgang von 57 % Prozent auf 196.000 Tonnen den deutlichsten Rückgang auf. Das insbesondere im Straßenbau eingesetzte Bitumen erfuhr von Jänner bis Juni 2020 ebenfalls ein Minus von 13 Prozent und fiel auf rund 166.000 Tonnen.
Heizöl Leicht ist mit einem Minus von 7 Prozent und 27.500 verbrauchten Tonnen im ersten Halbjahr rückläufig. Einzig der Absatz von Heizöl Extraleicht zeigt mit einem Plus von 32 Prozent einen deutlichen Verbrauchsanstieg und liegt bei rund 698.000 Tonnen. Zurückzuführen sei dies auf günstige Heizölpreise, die seitens der Konsumenten zu einer verstärkten Nachfrage in den Monaten März und insbesondere April führten.