CAMPING : Das sind die Trends beim Camping

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© Gowtham - stock.adobe.com

"Caravaning" bedeutet Urlaub mit dem Reisemobil beziehungsweise "Caravan" und unterscheidet sich vom Campen, das im klassischen Sinn mit einem Zelt stattfindet. Die Urlaubsform steht für individuelles und selbstbestimmtes Reisen sowie Nähe zur Natur. Womit das Caravaning den Nerv der Zeit trifft - gerade jetzt, wo Abstand halten angesagt ist. Es soll ja ein möglichst entspanntes Camping ohne ständigem Denken an die Corona Pandemie sein.

„Im Moment sehen wir, dass Caravaning zusätzlichen Zulauf verzeichnet, weil man mit einem Reisemobil oder Caravan individuell und nur mit Personen des eigenen Hausstandes verreist und durch eigene Wohn-, Schlaf-, Koch- und Sanitärmöglichkeiten weitestgehend autark ist“, erklärt der deutsche Caravaning Industrie-Verband auf Anfrage. Gerade auch für Familien mit Kindern eine sichere Möglichkeit, den heurigen Urlaub zu verbringen.

1. Der Campingwagen schrumpft

Besonders großer Beliebtheit erfreuen sich seit einigen Jahren kompakte Modelle, also Campingwagen, die inzwischen fast die Hälfte des deutschen Marktes ausmachen. Ein beachtlicher Teil der Neuzulassungen bei den Wohnmobilen sind alles andere als „Straßenkreuzer“, die sich nur unhandlich manövrieren lassen. Obwohl zuletzt alle Fahrzeugklassen bei den Verkäufen zulegen konnten, bieten gerade die Kompakten ein paar Vorteile - vor allem für Einsteiger.

„Die Kompakten bestechen durch geringere Maße und Masse – bei voller Ausstattung – und sind dadurch agil und leicht zu handhaben sowie kostengünstiger“, weiß der Caravaning Industrie-Verband. Obwohl ein immer intensiveres Marketing betrieben wird, sind Vans und sogar noch kleinere Fahrzeuge wie der Caddy eine Nische, die aber ebenfalls in den vergangenen Jahren gewachsen ist. Ihr größter Vorteil ist, dass sie auch als normales Alltagsfahrzeug genutzt werden können, wenn gerade kein Campingurlaub ansteht. Die Nachfrage nach wendigen und handlichen Reisemobilen unter sieben Metern Länge steigt jedenfalls kontinuierlich.

2. Größere Auswahl an Basisfahrzeugen

Wettbewerb belebt bekanntlich das Geschäft. Das gilt natürlich auch für den Markt an Basisfahrzeugen, die für den Aufbau von Wohnmobilen genutzt werden. Die Auswahlmöglichkeiten an Basisfahrzeugen legen weiter zu. In Deutschland ist der Verkaufsschlager in der Kategorie Basisfahrzeuge immer noch der Fiat Ducato. Im Jahr 2019 waren laut Statistik des Kraftfahrtbundesamtes mehr als 250.000 Ducatos zugelassen, ein Marktanteil von 48 Prozent im Segment „Wohnmobile“.

Doch die Konkurrenz holt auf: Besonders gefragt ist aktuell der Mercedes Sprinter. Ihn gibt es in vier Längen und mit drei Dachhöhen. Die Volkswagen-Gruppe bietet mit dem VW-Crafter und dem MAN TGE zwei nahezu baugleiche „Zwillinge“ als Wohnmobil-Basisfahrzeug an. Auch ein Chassis des Citroën Jumper wird mittlerweile von Herstellern als Basisfahrzeug genutzt.

3. Ein klein wenig mehr

Die Bandbreite bei den fürs Camping geeigneten Kastenwägen ist groß und reicht heute vom in Eigenregie umgebauten Campingbus bis hin zu teureren, aber komfortablen Ausführungen der Hersteller. Auch im Inneren der Fahrzeuge hat sich etwas getan. Die Zeiten, in denen die Inneneinrichtung von Wohnmobilen aussah, wie in längst vergangenen Tagen, sind Geschichte. Langweilige ockerfarbene Innenausstattung und der alte Campingtisch Klapptisch von Oma sind Schnee von gestern. Immer mehr Hersteller setzen auf modernes, helles Holz, das nicht nur einen stylischen, sondern auch einen freundlichen Eindruck vermittelt.

Voll im Trend sind Längsbänke. Sie sorgen auf knappem Raum für mehr Bewegungsfreiheit und eine platzsparende Anordnung im Inneren. Immer mehr Hersteller nutzen dieses Konzept für ihre teilintegrierten Fahrzeuge. Bequeme Betten gehören jetzt ebenso dazu wie herausnehmbare Küchenmodule (z.B. beim neuen Hymer Crosscamp) oder ausgeklügelte Beleuchtungstechnik – mit der sich etwa im VW California 6.1. der Sonnenaufgang nachahmen lässt. Während sich die einen mit einem kompakten Reisemobil zufriedengeben, suchen zahlungskräftige Käufer immer mehr Komfort in ihren Reisemobilen. Das geht von der Fußbodenheizung über Deluxe-Betten bis hin zu edlen Ledersesseln.

4. Die E-Mobilität kommt

Die Elektromobilität hält Einzug in die Camping-Branche. Der Hersteller Iridium stellte zum Beispiel Ende letztes Jahres auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf ein vollelektrisches Wohnmobil vor. Für den Otto-Normalverbraucher ist diese Innovation allerdings noch nicht geeignet: Der Preis ist zu hoch, das Konzept noch nicht zur Gänze ausgereift. Dennoch zeigt es, dass auch Wohnmobile ohne Verbrennungsmotor als umweltfreundliche Variante für die Zukunft längst mehr als ein bloßes Hirngespinst sind. Die Hersteller werden diesen Trend auch weiterverfolgen.

5. Wintercamping statt Gedränge

Den Camper winterfest machen und ab Oktober in der Garage stehen lassen? Diese Zeiten sind praktisch vorbei. Wintercamping wird immer beliebter. Ohnehin muss es mit dem Campingmobil nicht zwingend in den Süden gehen. Der Campingplatz liegt quasi ums Eck mit vollem Angebot. Campingplätze in Deutschland oder Österreich locken Camping-Enthusiasten an. Camping an der Ostsee oder in Schleswig Holstein an der Nordsee ist zum Beispiel angesagt.

Lieber „steife Brise“ in der Nebensaison als Gedränge bei den Stellplätzen in südeuropäischen Reiseländern zur Hauptreisezeit, denkt sich so mancher Enthusiast. Mit dem eigenen Reisemobil ist die Auswahl möglicher reizvoller Ziele nahezu unbegrenzt. Die einzige Frage, die sich zu stellen ist: „Wo geht Camping?“ Abseits der Hauptreisezeit geht es jedenfalls weitaus entspannter und gemütlicher zu. Das fängt schon bei der Anreise an und geht auf dem Campingplatz nahtlos weiter.