Coronavirus : Der Warenfluss muss gewährleistet sein
Die zunehmenden Grenzkontrollen bis hin zu Schließungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie rufen die Spediteure auf den Plan. "Bei allem Verständnis für Vorsichtsmaßnahmen muss im Interesse der Versorgungssicherheit der österreichischen- und europäischen Bevölkerung, der Transport von Waren gesichert werden", so Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik. Es gebe bereits erhebliche Behinderungen beim Warentransport in und aus Österreich, die vor allem auf die uneinheitliche Vorgehensweise der einzelnen Länder zurückzuführen seien. Darauf müsse mehr geachtet werden, betont Friesz.
Italiens Warentransport stark eingeschränkt
Währenddessen bekommt Italien erste Engpässe im Großhandel zu spüren. Die Einfuhren in das Land haben sich deutlich reduziert. "Es kommt zu einigen Verspätungen bei den Lieferungen wegen Problemen im Transport von Waren und Rohstoffen aus dem Ausland", so der Handelsverband Fida.
Der Verband berichtete, dass die Nachfrage nach Lebensmitteln um 50 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im vergangenen Jahr gestiegen sei. Viele Supermärkte seien aus Sorge vor Problemen mit der Warenlieferung von Kunden gestürmt worden.
Auf der "Autostrada del Sole", der Autobahn A1, die Nord- mit Süditalien verbindet, verkehren nur noch Lkw und wenige Autos. Die Autobahn-Raststätten sind mit wenigen Ausnahmen geschlossen. Die Gewerkschaften forderten die Wiedereröffnung der Autobahn-Raststätten, um Lkw-Fahrer, die Waren liefern, zu unterstützen.
Kompatscher: Stau an Brenner wurde entschärft
Nachdem sich am Mittwoch im Zuge der Grenzkontrollen wegen der Coronavirus-Situation ein rund 80 Kilometer langer Lkw-Stau auf Südtiroler Seite bis nach Bozen gebildet hatte, sieht Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) die Situation nunmehr entschärft. Denn im Laufe des Donnerstags hätten die österreichischen Behörden den Kontrollbetrieb potenziert und rund 300 Lkw in der Stunde abgefertigt.
Bei einem Wert von rund 400 Lkw in der Stunde sei mit einem normalen Verkehrsfluss zu rechnen, meinte Kompatscher und verwies auf eine Intervention seinerseits bei Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Tags zuvor sei der Wert mit rund 80 Lkw pro Stunde noch weit darunter gelegen.
Der Landeshauptmann sprach von einer Normalisierung der Verkehrslage auf der Brennerautobahn. Damit werde Nehammers Zusage, den freien Güter- und Warenverkehr zu garantieren, umgesetzt. Der enorme Verkehrsstau vom Mittwoch habe in Südtirol große Besorgnis ausgelöst, so Kompatscher.
(apa/red)