Die Vorkommnisse am Wochenende könnten auch für den ein oder anderen Lkw-Fahrer ein juristisches Nachspiel haben. Kritik äußerte der Leiter der Tiroler Verkehrspolizei, Markus Widmann. Demnach seien viele Fahrer aus Italien kommenden „sehenden Auges ins Chaos gefahren“.
„Wir mussten mit der Situation umgehen, die in Italien ihren Ausgang nahm.“ Die Entscheidungen auf Südtiroler Seite kommentiert er nicht, Widmann unterstreicht aber, dass „die Kommunikation zwischen Südtirol und Tirol einwandfrei funktioniert hat, berichet die „TT“. Der Einsatz am vergangenen Wochenende wird jedenfalls intern aufgearbeitet, heißt es.
Wie die Südtiroler Tageszeitung Dolomiten berichtete, hat die Verbraucherschutzorganisation „Codacons“ eine Eingabe bei der Bozner Staatsanwaltschaft gemacht. Diese solle nun prüfen, ob jene Lkw-Lenker, die ohne Winterausrüstung unterwegs waren, sich neben der Unterbrechung eines öffentlichen Dienstes auch der Freiheitsberaubung schuldig gemacht haben.
„Die potentielle Freiheitsberaubung sehen die Vertreter der Organisation gegeben, da Tausende Autoinsassen stundenlang gefangen gewesen seien“, heißt es in dem Bericht. Nun wird die Staatsanwaltschaft prüfen, ob ein Tatbestand vorliegt. Die Rechtslage in Italien sieht dafür hohe Gefängnisstrafen vor: Auf Freiheitsberaubung stehen sechs Monate bis acht Jahre, auf die Unterbrechung des öffentlichen Dienstes bis zu einem Jahr Haft.