Fachvertretung der Fahrschulen : Wiener Fahrschullehrer steuern Straßenbahnen

Kurz nach ihrer Ausbildung am WIFI-Wien tauschen auch heuer wieder rund 50 angehende Fahrlehrer das Auto gegen eine Wiener Straßenbahn. In Begleitung eines Ausbildners der Wiener Linien werden den neuen Fahrlehrer die Herausforderungen eines Straßenbahnfahrers im Wiener Stadtverkehr veranschaulicht. Die Erfahrungen sollen dann an ihre Fahrschüler weitergegeben werden. Ziel ist es, durch die Sensibilisierung der Fahrzeuglenker, für mehr gegenseitiges Verständnis und Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen. (v.l.) WKW-Geschäftsführer Walter J. Gerbautz, Christian Liebhart, Assistent der Geschäftsführung der Wiener Linien, Ing. Wilfried Mohaupt, Wiener Linien-Geschäftsführer Eduard Winter, Fahrschul-Absolventen, Vorsitzender Herbert Wiedermann und Chefinstruktor Thomas Linsmeier Bewährte Kooperation Rund 800 Fahrlehrer haben in den vergangenen Jahren an diesem Projekt teilgenommen. Die Wiener Linien und die WKW-Fachvertretung der Wiener Fahrschulen sehen diese Kooperation als wertvollen Beitrag zur Verbesserung des Miteinanders im Stadtverkehr. „Fahrlehrer sind wichtige Botschafter für neue Autofahrer. Wir wollen ihnen hautnah zeigen, welchen Herausforderungen sich unsere Staßenbahnfahrer täglich stellen müssen und wie wichtig Verständnis und Rücksichtnahme im Straßenverkehr ist“, erklärt Eduard Winter, Geschäftsführer der Wiener Linien. „Nach dem Projekt können die Fahrlehrer ihre Erkenntnisse im Rahmen der Fahrschulausbildung den angehenden Autofahrer mitgeben“, so Herbert Wiedermann, Vorsitzender der Fachvertretung Wien der Fahrschulen. Denn oft werden Straßenbahnzüge von Autos geschnitten oder der Bremsweg der bis zu 43 Tonnen schweren Fahrzeuge wird unterschätzt. Mag. Ludwig Fliesser, Leitender Redakteur TRAKTUELL, im Cockpit der Niederflurstraßenbahn ULF (Ultra Low Floor) Bilder: Florian Wieser Unter professioneller Anleitung eines Ausbildners der Wiener Linien konnte sich Mag. Ludwig Fliesser, Leitender Redakteur TRAKTUELL, selbst ein Bild vom Verkehrsalltag aus dem Cockpit einer Straßenbahn machen. Dabei ist die technische Bedienung des Zugs denkbar einfach: Mittels eines einzigen Steuerknüppels wird beschleunigt und gebremst. Die Kunst liegt jedoch in der gefühlvollen Dosierung des Elektroantriebs, um eine möglichst flüssige und fahrgastschonenede Fahrt zu gewährleisten. Anfangs ist es auch eine Herausforderung, die Geschwindigkeit und den Bremsweg sowie die enormen 35 Meter Länge der Straßenbahn im Stadtverkehr richtig einzuschätzen. Und es gilt, Gefahrensituationen durch Fußgänger und Radfahrer frühzeitig zu erkennen, denn im Ernstfall hilft nur Bremsen und „Bimmeln“ – Ausweichen Fehlanzeige!