Level 4 : Traton beteiligt sich an US-Start-up TuSimple

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Die deutsche VW-Nutzfahrzeugholding Traton beteiligt sich im Rahmen einer Partnerschaft rund um selbstfahrende Lkw am US-Start-up TuSimple. Die Deutschen kaufen dazu eine Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen aus San Diego, wie die im SDax notierte Volkswagen-Tochter am Mittwoch mitteilte. Finanzielle Details nannte Traton nicht.

Lieferstrecke in Schweden

In einem ersten gemeinsamen Projekt will die VW-Marke Scania mit den Amerikanern eine Lieferstrecke zwischen den schwedischen Städten Södertälje und Jönköping in Betrieb nehmen. Die Lastwagen sollen dabei weitgehend automatisch fahren, auf sogenanntem "Level 4". Auf dieser Stufe des automatisierten Fahrens ist zwar ein Fahrer mit an Bord, der die Vorgänge überwacht, er überlässt das Fahren aber weitgehend dem Fahrzeug.

"Innovative Zukunftstechnologien, die unseren Kunden Mehrwert bieten, sind ein wesentlicher Teil unserer Strategie", sagte Traton-Vorstandschef Matthias Gründler. TuSimple habe seine Technologie seit 2017 bereits mit mehreren Millionen Testkilometern auf öffentlichen Straßen erprobt, hieß es. Ziel von Traton sei es, in Schweden, Deutschland und weiteren Ländern Lkw-Flotten auf der Straße zu erproben, die ohne Fahrer auskommen. Damit lasse sich mittelfristig der zunehmende Mangel an Fahrern abschwächen. Zudem sollen autonom fahrende Lkw die Gesamtauslastung der Kapazitäten verbessern.

Pikant ist am Einstieg bei den US-Amerikanern: Im Juli erst hatte der US-Truckhersteller Navistar ebenfalls seinen Einstieg bei TuSimple über eine Minderheitsbeteiligung bekannt gemacht. VW und Traton halten bereits fast 17 Prozent an Navistar und wollen die restlichen Anteile derzeit für 3,6 Milliarden US-Dollar (3,1 Mrd. Euro) komplett übernehmen. Doch den restlichen Eigentümern, darunter US-Starinvestor Carl Icahn, ist das Angebot aus Wolfsburg noch nicht gut genug. (Red./Nachrichtendienste)