Transit : ÖBB-Chef rechnet 2021 mit Brennerkapazität von 450.000 Lkw

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Am Brenner, der höchstbelasteten Alpenquerung, auf dem mit 47 Millionen Tonnen mehr Transit läuft als auf allen schweizerischen und französischen Alpenübergängen zusammen, "stehen die ÖBB zum Land Tirol", sagte Matthä. Im Rahmen des kürzlich verkündeten Zehn-Punkte-Programms, das in und mit Berlin ausgemacht worden war, werden die Bundesbahnen laut Matthä die Kapazitäten erhöhen.

Es handle sich um 25 neue Züge zwischen Wörgl und Brenner, die Vorbereitung koste rund sechs Millionen Euro. Dazu kämen ab 2020 auch Verbindungen zwischen Wörgl und Trento in Italien am südlichen Ende des Brenner-Korridors. "Im Jahr 2021 wollen wir eine Kapazität von 450.000 Lkw zur Verfügung stellen." Wenn der BBT in Betrieb gehe, steige die Kapazität weiter. "Wir plädieren ganz heftig, dass am Beginn des Nordzulaufes ein Terminal in Autobahnnähe gebaut wird, um in Bayern umzuladen."

Derzeit wird erwartet, dass der Pilotphasen-Betrieb ab Ende 2028 starten könne. "Einige kurze Jahre" könne der Tunnel ohne Zulaufstrecke funktionieren, so Matthä. Er sieht es positiv, dass Deutschland den Nordzulauf jetzt vorantreiben wolle. Ein größerer Teil der Strecke dürfte dann unterirdisch verlaufen, erwartet der oberste Eisenbahner wegen kritischer Bürgerinitiativen.

Zur Causa um die angebliche Abberufung der beiden Brennerbasistunnel-Vorstände Konrad Bergmeister und Raffaele Zurlo wollte sich Matthä vor einer Aufsichtsratssitzung der BBT AG im September nicht äußern. Der 57-jährige Matthä, der 1982 als Techniker bei den ÖBB begann, will auch gern nach dem Auslaufen seines laufenden Vertrags im Jahr 2021 weiter ÖBB-Chef bleiben. In seinen Adern fließe Eisenbahnerblut.

(APA/red)