Stromlieferant : Neuer Sprinter ließ die Hüllen fallen

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Es ist offiziell, der neue Sprinter wird die erste Generation seiner Art sein, die mit dem firmeneigenen Multimediasystem „MBUX“ ausgestattet wird, verkündete Daimler-Chef Dieter Zetsche bei der Präsentation in Duisburg. Neben der A-Klasse ist der Sprinter nun das zweite Fahrzeuge im Daimler-Konzern, dass in Sachen Vernetzungstechnik einen digitalen Schritt vorlegt.

Der Vorteil gegenüber älteren Lösungen sei die in MBUX enthaltene exaktere Navigation, so Zetsche. Dadurch soll genauestens erfasst werden, wo das Fahrzeug wann steht und welche die beste Route wäre, um zum Beispiel möglichst viele Kundenaufträge abzuarbeiten.

Serienmäßig wird auch die Telematiklösung „Mercedes PRO connect“ Teil des Leistungsportfolios sein, die unter anderem Auskunft über Fahrzeugstatus gibt und ein digitales Fahrtenbuch beinhaltet. Gleichzeitig helfen die neuen digitalen Dienste dabei, die Wartung zu optimieren. Das Fahrzeug kann so schon von unterwegs Informationen an den Fuhrparkmanager senden. Dieser kann dann frühzeitig Verschleißreparaturen planen.

Ein Fahrzeug für die KEP-Branche

Bei der Entwicklung der neuen Sprinter-Generation wurden laut Zetsche die Bedürfnisse von Kurier-, Express- und Paketdienstleistern besonders berücksichtigt – nicht ohne Grund. „Die Prognosen für die Kurier- und Express-Paketbranche in den kommenden Jahren steil nach oben, erklärte der Daimler-Chef. So verfügt die neue Sprinter-Generation zum Beispiel über eine acht Zentimeter niedrigere Ladekante, die den Ladevorgang rückenfreundlicher gestalten soll.

Die Fahrzeugarchitektur erfolgt auch weiterhin nach dem Baukastenprinzip und ist auf unterschiedliche Transportbedürfnisse ausgelegt. Zum Heck- und Allradantrieb gesellt sich nun erstmals ein reiner Frontantrieb, erklärte Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans. In Kombination mit beladbaren Radkästen, ausgebauten Laderaumhöhen und dem Wegfall der Antriebswelle soll sich so um 50 Kilogramm mehr Nutzlast befördern lassen. Das maximale Ladevolumen liegt bei 17 Kubikmeter, die Tonnage reicht bis 5,5 Tonnen. Der neue Sprinter möchte zudem mit Anpassungsfähigkeit überzeugen: Mehr als 1.700 Sprinter-Ausführungen sollen sich realisieren lassen – von der Kabinengestaltung bis zur Aufbauart.

Motorpalette baut auf Bewährtes

Seitens der Motoren wartet der Sprinter mit einem 3,0-Liter-V6-Diesel mit 190 PS und 440 Nm auf. Überdies gibt es den Vierzylinder-Diesel mit 2,1 Liter Hubraum in den Leistungsstufen 114 PS, 143 PS und 163 PS. Die Spitzenmotorisierung für den Vorderantrieb ist bei 177 PS erreicht, die aber Reisemobilen vorbehalten bleiben.

Um in die Kategorie der Abgasnorm Euro 6/VI zu fallen verbaut Daimler auch weiterhin seine BlueTec-Technologie samt Abgasnachbehandlung mit SCR und Adblue. Im Vergleich zum Vorgänger steigt aber die Tankkapazität für den Zusatzstoff von 18 auf 22 Liter, was die Reichweite steigern soll. Ölmessstab gibt es bei der neuen Generation keinen mehr, die Aufgabe übernimmt eine elektronische Ölstandskontrolle.

Die Wartungsintervalle beim Diesel mit Heckantrieb betragen für die neue Generation 60.000 Kilometer oder zwei Jahre. Der Fronttriebler muss nach spätestens 40.000 Kilometern oder zwei Jahren zum Service.

Vollelektrischer Sprinter kommt erst 2019

„Für den gewerblichen Liefer- und Zustellverkehr sind alternative Antriebe in Sachen Reichweite eine interessante Option“, erklärt Zetsche. Dass sei auch der Grund wieso Mercedes-Benz sein Nutzfahrzeugportfolio deutlich „elektrifizieren“ will. Etwas Geduld braucht es allerdings noch beim eSprinter, der erst 2019 auf den Markt kommen wird. Das Werk in Düsseldorf wird zugleich auch der Produktionsstandort des vollelektrischen Nutzfahrzeugs sein.

Über 200 Millionen Euro sollen laut Daimler bis 2025 in die Produktion des neuen Sprinters investiert werden.

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