memo AG : Nachhaltigkeitspreis Logistik 2017

(v.l.) Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer Vorsitzender der Geschäftsführung der BVL Bundesvereinigung Logistik Deutschland Frank Schmähling Vorstand Logistik memo AG mit Tochter Nina Juryvorsitzender Dr. Christian Plas Denkstatt Roman Stiftner Präsident der BVL Österreich sowie Claudia Silber und das Team der memo AG
© Gary Milano

Die memo AG steht damit in einer Reihe mit den Preisträgern der Vorjahre, also Audi, Tchibo, Schachinger Logistik, Flughafen Stuttgart und Österreichischer Post. „Was memo auszeichnet, ist die Konsequenz, mit der Ökologie, Ökonomie und soziale Kriterien als Basis der Unternehmensstrategie in der Praxis umgesetzt werden“, so der Juryvorsitzende DI Dr. Christian Plas, in seiner Laudatio: Dauerhafte Geschäftsbeziehungen zu Dienstleistern, die zur Nachhaltigkeitsphilosophie der memo AG passen, sichern Nachhaltigkeitsstandards beim Transport: GoGreen und das StreetScooter-Modell von DHL, der CO2-neutrale Paketversand von DPD und das Rad-Logistik-Unternehmen Velogista GmbH in Berlin. Ein Ziel ist die Steigerung der Erstzustellungsquote – bei gleichzeitiger Minimierung unnötiger Fahrten. Die Zusammenarbeit mit Velogista, das in Berlin rund 1.000 memo-Kunden mit Elektro-Lastenrädern beliefert, ist ein Projekt mit Beispielcharakter. Streckenlieferungen an Großkunden nehmen keinen Umweg über das memo-eigene Lager, sondern werden auf der Basis von Sondervereinbarungen direkt vom Lieferanten an den Kunden geschickt. Heißt: weniger Emissionen und Kosteneffizienz. Alternativ zum Versand im Karton haben memo-Kunden die Möglichkeit, sich ihre Bestellung im Mehrweg-Versandsystem „memo Box“ senden zu lassen. Die stabilen Behälter aus Recycling-Kunststoff können anschließend zur Rücksendung von verbrauchten Produkten und Wertstoffen genutzt werden. Die Arbeitsplätze – auch und gerade im Lager – werden kontinuierlich verbessert: Laufwege verkürzt, Steh- und Sitzarbeitsplätze ergonomisch optimiert, das Gewicht der beladenen Kommissionierwagen begrenzt. Die Arbeitszeiten sind flexibilisiert und individualisiert, um den Lebensumständen der Mitarbeiter Rechnung zu tragen. Die Leitfrage für den Wettbewerb lautete auch in diesem Jahr: „Ist Ihre Logistik nachhaltig?“ Die Jury hatte also zu prüfen: Haben die vorgestellten Projekte ökologische Effekte ökonomische Effekte positive Auswirkungen auf die Gesellschaft sonstige Effekte, die über diesen Dreiklang hinausgehen. Die memo AG überzeugte die Jury in vielerlei Hinsicht. „Unser Preisträger hat die ökologische Überzeugung seiner Gründer im Sinne umfassender Nachhaltigkeit auf alle unternehmerischen Bereiche übertragen: Produkte, Wachstumsszenarien, Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten bis hin zur Logistik. Der Nachhaltigkeitsbericht, der schon mit einer ganzen Reihe von Preisen ausgezeichnet wurde, kann vielen deutlich größeren Unternehmen als Beispiel dienen“, so das Urteil des Juryvorsitzenden.

Der Preisträger ist mit gut 25-jähriger Firmengeschichte ein relativ junges Versandhandelsunternehmen, ein KMU mit rund 130 Mitarbeitern, das einen Umsatz von über 20 Millionen Euro jährlich erzielt. Gegründet als „Firmenausstatter für Umweltbewusste“, werden seit 2004 auch Privatkunden mit nachhaltigen Produkten zum Arbeiten und Leben beliefert. Das Unternehmen führt insgesamt rund 20.000 Artikel.

„Die memo AG zeigt eindrucksvoll wie ein mittelständisches Unternehmen den Nachhaltigkeitsgedanken in sämtlichen Geschäftsbereichen – insbesondere in der Logistik – tagtäglich lebt. Die Belieferung mit Elektro-Lastenrädern in dicht bebauten Ballungsräumen ist nur ein Projekt unter vielen mit Beispielwirkung und enormen Synergieeffekten. Innovationskraft und das außerordentliche Engagement des Managementteams sowie aller Mitarbeiter kann und soll kleinen und mittleren Unternehmen gleichermaßen Ansporn und Anregung sein. Ich freue mich, dass wir heute in Wien zum sechsten Mal den europaweit anerkannten Nachhaltigkeitspreis Logistik 2017 der BVL Österreich und der BVL Deutschland wieder an ein Vorzeigeunternehmen überreichen können und gratuliere der memo AG auf das Herzlichste“, so Roman Stiftner, Präsident der BVL Österreich.

Den Nachhaltigkeitspreis Logistik nahm Frank Schmähling, Vorstand Logistik der memo AG, entgegen. Die Preisverleihung fand im Rahmen des 33. Logistik Dialogs in Wien statt. Überreicht wurden Urkunde und Preisplastik von DI Roman Stiftner für die BVL Österreich und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung Prof. Thomas Wimmer für die BVL Deutschland.

Die speziell für den Nachhaltigkeitspreis geschaffene Preisskulptur „open end“, die zusammen mit der Urkunde überreicht wurde, ist das Werk des Cuxhavener Künstlers Andreas Green. Die Skulptur besteht aus den Naturmaterialien Holz, Leim, Sand und Pigment – ganz im Sinne des Gedankens der Nachhaltigkeit. Bisherige Preisträger 2012 Audi AG, Ingolstadt (D), 2013 Tchibo GmbH, Hamburg (D), 2014 Schachinger Logistik GmbH, Hörsching (A), 2015 Flughafen Stuttgart GmbH, Stuttgart (D), 2016 Österreichische Post, Wien (A)

Der Jury für den Nachhaltigkeitspreis Logistik 2017, für deren ehrenamtliches Engagement sich die beiden Logistikvereinigungen bedanken, gehörten an: DI Dr. Christian Plas, Vorsitzender der Jury, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter, denkstatt GmbH, Wien Univ. Prof. Mag. Dr. Manfred Gronalt, Institutsleiter, Institut für Produktionswirtschaft und Logistik, Universität für Bodenkultur, Wien Birgit Heitzer, Leiterin Logistik Konzern, Rewe Group, Köln Katrin Hinne-Mohrmann, Leiterin Forschungs- und Innovationsmanagement, Strategie Transport und Logistik, DB Mobility Logistics AG, Frankfurt DI Dr. Georg Pölzl, Generaldirektor (CEO), Österreichische Post AG, Wien, Preisträger 2016 Mag. Stefan Krauter, Chairman, CEO, cargo-partner GmbH, Fischamend Maximilian Schachinger, Geschäftsführer, Schachinger Logistik Holding GmbH, Hörsching, Preisträger 2014 Walter Schoefer, Geschäftsführer, Flughafen Stuttgart GmbH, Preisträger 2015