Verkehrssicherheit : Lkw-Simulator soll Kindern das richtige Verhalten im Straßenverkehr beibringen

Die Unfallstatistik zeigt, für das Erlernen des richtigen Umgangs im Straßenverkehr, kann es gar nicht früh genug sein. Das Unternehmen SiFaT Road Safety aus Berlin verfolgt dabei einen eigenen Ansatz in der Verkehrserziehung. „Wir haben in diesem Schuljahr erstmals Schüler mit einem Intensiv-Training für einen gesunden, respektvollen Umgang mit Lkw im Straßenverkehr sensibilisiert“, berichtet Klaus Haller. Zum Einsatz kommt ein Lkw-Fahrsimulator, der vom Unternehmen selbst stammt.

„In einer ersten Runde haben an zwei Berliner Schulen mehr als 300 Schüler an den Trainings teilgenommen. Weitere Termine werden in Abstimmung mit den Schulen und der Berliner Polizeidirektion stattfinden“, so Haller. Das erste Training mit Simulator und eigenem Trainer fand an einer Grundschule in Friedrichshain statt, das zweite an einer Schule in Neukölln. Dabei haben Schüler der Klassen fünf und sechs jeweils in Kleingruppen an zwei Stationen gearbeitet – am Lkw und im Simulator. Nachmittags wurden auch die Lehrer der Schule trainiert.

Alle haben am Lkw erlebt, wann ein Lkw-Fahrer andere Verkehrsteilnehmer nicht wahrnehmen kann, weil sie sich im sogenannten „Toten Winkel“ befinden. Im Simulator können sie zusätzlich erleben, was ein Lkw-Fahrer alles machen und beachten muss, wenn er sein Fahrzeug durch stark befahrene und übersichtliche Straßen steuert und wie leicht er andere Verkehrsteilnehmer dabei übersehen kann. Mit den Kindern werden danach bestimmte Verhaltensweisen geübt, die ihnen helfen können, Kollisionen mit Lkw – vor allem beim Abbiegen – zu vermeiden.

SiFaT Road Safety hat sich angesichts der Entwicklung der Verkehrsunfälle in Berlin entschieden, Know-how, Material und Mitarbeiter für die Verkehrserziehung von Kindern zur Verfügung zu stellen. Einer der Auslöser war die Sonderuntersuchung des Polizeipräsidenten in Berlin über Verkehrsunfälle in Berlin mit Kindern im Jahr 2017. „Auch der tödliche Unfall eines achtjährigen Jungen im Juni in unmittelbarer Nähe unseres Firmensitzes hat uns nachdenklich gemacht“, so Haller. „Ich bin überzeugt, dass wir mit unserer Sensibilisierung anderen Eltern solche Schicksalsschläge ersparen können.“

Folgende Tipps sollen für mehr Sicherheit im Umgang mit Lkws im Straßenverkehr sorgen:

War­tet hin­ter dem Lkw, nicht ne­ben ihm, wenn Ihr beim Rad­fah­ren an ei­ner ro­ten Am­pel steht

Ste­hen blei­ben. Quert nicht di­rekt vor dem LKW die Stra­ße, wenn Ihr den Fah­rer nicht se­hen könnt

Acht­sam sein. Seid be­son­ders auf­merk­sam, wenn ein Fahr­zeug ne­ben Euch ab­biegt oder ab­bie­gen möchte (Blink­zei­chen).

Schul­ter­blick. Dreht Euch um, be­vor Ihr ei­ne Kreu­zung überquert, und ver­ge­wis­sern Euch, ob ein Rechts­ab­bie­ger von hin­ten kommt.

Ab­stand hal­ten. Das Hin­ter­rad ei­nes Lkws fährt ei­ne klei­ne­re Kur­ve als das vor­de­re Rad. Ach­tet dar­auf, euch nicht zu na­he am Fahr­zeug zu be­we­gen.

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