Baufahrzeuge : Kipper und Kippsattel von Renault Trucks

© Ludwig Fliesser

Das optimale Fahrzeug für den gewünschten Einsatz – das ist die Grundanforderung jeder Neuanschaffung. Renault Trucks hat sich in Österreich inzwischen einen Ruf als Anbieter robuster Baufahrzeuge gemacht. Dazu tragen unter anderem Fahrzeuge wie der K 480 bei. Der 4-Achser mit vergitterten Scheinwerfern, massiger Stahlstoßstange und extremer Bodenfreiheit ist ein echtes Offroad-Schwergewicht. Dank extrem starkem Stahlrahmen und massiver Dreiblatt-Parabelfederung sind 44 t technisches Gesamtgewicht möglich. Nach Abzug des Eigengewichts von 10.927 kg bleiben damit noch mehr als 33 t technische Nutzlast (inkl. Aufbau). Selbstverständlich steht auch bei den Renault Baufahrzeugen ein automatisiertes Optidriver Getriebe zur Verfügung. Neuerdings ist dieses für die Modellserien C und K auch mit ein oder zwei Kriechgängen erhältlich. Schon das „Optidriver Extended“ Getriebe mit nur einem Kriechgang ermöglicht das sanftere Anfahren und das Ziehen besonders schwerer Lasten bis zu 120 t Gesamtzuggewicht. Ebenso kann der Kriechgang auch für das Arbeiten mit sehr niedrigen Geschwindigkeiten zwischen 1,5 und 2 Stundenkilometer eingesetzt werden. Bei zwei Kriechgängen reduziert sich die mögliche Geschwindigkeit auf bis zu 0,7 km/h, diese sind jedoch nur in Verbindung mit einem Allradantrieb möglich.

Renault Trucks X-Road

Lkw-Motoren sind über den Daumen gepeilt auf eine Lebensdauer von rund einer Million Kilometer ausgelegt. Baufahrzeuge haben allerdings meist nur eine geringe Jahreskilometerleistung verglichen mit Fernverkehrsanwendungen, dabei allerdings einen sehr großen Verschleiß an Karosserie und Fahrwerk. Genau aus diesem Grund bietet Renault Trucks wiederaufbereitete und umgebaute Sattelzugmaschinen aus dem Fernverkehr für den Schüttguttransport an. Gebrauchte Fahrzeuge, die oft aus Leasingverträgen zurückkommen und bereits einige Jahre im Fernverkehr abgedient haben, werden im Werk von Renault Trucks in Frankreich wiederaufbereitet und zu Kippsattelfahrzeugen umgebaut. Die Basis bildet eine T 460 Standard-Fernverkehrssattelzugmaschine mit 11-Liter-Motor, die zuvor rund 300.000 bis 400.000 Kilometer im Dauerlauf auf der Autobahn abgespult hat. Für das Zweitleben und die Wiedervermarktung wird die Getriebesoftware an das neue Aufgabenprofil angepasst und um einen „Offroad-Modus“ erweitert, eventuell wird auch die Übersetzung der Hinterachse geändert. Im Frontbereich erhält der X-Road eine Stahlstoßstange, vergitterte Scheinwerfer und besonders robuste Trittstufen. Der Rahmen wird um 60 mm angehoben, eine Kipphydraulik verbaut und der Lkw mit Reifen der Größe 315/80 mit Mischprofil ausgestattet. Damit ist der X-Road bereit für seine neue Aufgabe in der Baulogistik und dem Schüttguttransport. Der Kaufpreis liegt natürlich deutlich unter jenem eines Neufahrzeugs.