Mit Anfang März brachte der Automobilkonzern Toyota die Serienversion des Brennstoffzellen-Busses Sora auf den Markt, der zudem als erster mit Wasserstoff betriebener Bus die Zulassung in Japan erhielt. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er erstmals im vergangenen Herbst auf der Tokyo Motor Show präsentiert. Wenn im Jahr 2020 die Olympischen Sommerspiele in der japanischen Hauptstadt stattfinden sollen den Planungen von Toyota zufolge 100 Busse mit Brennstoffzellenantrieb im Großraum Tokio unterwegs sein.
Der Name Sora setzt sich aus den Begriffen Sky (Himmel), Ocean (Ozean), River (Fluss) und Air (Luft) zusammen und soll den natürlichen Wasserkreislauf wiederspiegeln. Wasser dient dem Sora auch als Energielieferant, mit dem die beiden mit jeweils 113 kW Leistung ausgestatteten Elektromotoren in Bewegung versetzt werden. Der unkonventionelle Stadtbus setzt auf das bereits aus der Limousine Mirai bekannte Brennstoffzellen-System, allerdings in doppelter Ausführung.
Innerhalb von zehn Minuten sollen 24 Kilogramm Wasserstoff nachgetankt werden können, was einem Volumen von 600 Litern entspricht. Der Wasserstoff wird mit einem Druck von 700 Bar in den Tanks gespeichert. Die Reichweite mit dem Fahrprofil des öffentlichen Nahverkehrs gibt Toyota mit rund 200 Kilometern an. Zudem besitzt der Brennstoffzellen-Stadtbus aus dem Hause Toyota eine bidirektionale Schnittstelle und kann mit einer Leistung von neun kW und einer Energiekapazität von 235 kWh im Notfall auch als Stromversorger fungieren.
Der Sora bietet den Fahrgästen 22 Sitz- und 56 Stehplätze. Erstmals sind in Japan laut Toyota quer zur Fahrtrichtung angeordnete Sitze an Bord, die bei Nichtbenutzung hochgeklappt werden können. Innerhalb und außerhalb des Busses sind acht Kameras zur Umgebungsüberwachung angebracht. Damit sollen tote Winkel weitgehend eliminiert werden, wenn sich Fußgänger oder Radfahrer in der Nähe des Busses aufhalten.
Ein weiteres Merkmal, das ebenfalls in Japan Premiere feiert, ist die automatische Anfahrtskontrolle: Das System erkennt laut Hersteller zufolge Leitlinien in der Fahrbahnoberfläche und stoppt den Bus an Haltestellen im richtigen Abstand zum Bordstein und an der richtigen Position. Dies soll den barrierefreien Zugang mit Kinderwagen und Rollstühlen erleichtern.