Automatisierung : Das Fraunhofer Institut ist jetzt mit einem E-Truck unterwegs

© Fraunhofer IVI

Als Basis für den vollständig automatisierten E 180 AX diente ein Mercedes Axor 18-Tonner. Der Elektrifizierer Orten Electric-Trucks aus Wittlich hat in Kooperation mit der Firma EFA-S Elektrofahrzeuge Stuttgart in nur wenigen Monaten den Umbau vorgenommen. Das vollelektrische Fahrzeug wurde nun das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) übergeben.

Die Umrüstung ist Teil des von der deutschen Bundesregierung geförderten Projekts „AutoTruck“, das auf die Entwicklung und Demonstration von Technologien für den vollautomatischen kooperativen Betrieb von Nutzfahrzeugen in geeigneten Automatisierungszonen abzielt.

Angetrieben wird der Lkw von einem Elektroantrieb aus dem Hause Aradex, der laut Hersteller mit einer Dauerleistung von 305 kW aufwartet. Die Stromspeisung des E-Motors liefern Lithium-Eisenphosphat-Batterien mit einer Kapazität von 244 kWh, die eine Reichweite von zirka 200 Kilometer ermöglichen sollen. Der Hersteller gibt das Drehmoment mit maximal 3.500 Nm an. Alternativ gibt es auch einen schwächeren E-Antrieb mit einer Leistung von 122 kWh.

Wird der E 180 AX mit einem siebenpoligen Typ-2- Ladekabel per Wallbox geladen, soll der Vorgang bei vollständig entladener Batterie maximal sechs beziehungsweise elf Stunden dauern. Die Nutzlast liegt bei sechs Tonnen, kann jedoch mit leichterem Aufbau auf bis zu sieben Tonnen steigen. Je nach Anforderung können dementsprechend Reichweite, Nutzlast und Aufbau individuellen Anforderungen angepasst werden.

Mit der Installation eines hochgenauen Ortungssystems wurde das Unternehmen Götting betraut, die Implementierung eines kontaktlosen SIL2-Sicherheitssystems für die drahtlose Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur (V2X), übernahm der Bereich "Development" des Fahrzeugzulieferers Wabco.

Die Umsetzung der autonomen Fahrfunktionen, einschließlich einer Manöverplanung in Echtzeit sowie eines webbasierten Leitstands für die Automatisierungszone obliegt dem Fraunhofer IVI. Eine Demonstration erfolgt am Ende der offiziellen Projektlaufzeit im Herbst 2019. Der dafür erforderliche Betriebshof wird durch die Kölner Emons Spedition bereitgestellt.

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