Wasserstoff : An diesen Orten entstehen Technologiezentren für Wasserstoff

© Tiwag

In Kufstein will der landeseigene Energieanbieter Tiwag ein eigenes Zentrum für die Forschung rund um Wasserstoff aufbauen. Dafür sind laut Unternehmen Investitionen von über 20 Millionen Euro geplant. Im Jahr 2020 könnte bereits mit der Errichtung begonnen werden, gab das Unternehmen bekannt. Voraussetzung ist der Erhalt von Fördergeldern durch die EU und durch nationale Förderstellen.

Die Anlage soll auf einem Grundstück der Stadtwerke Kufstein bei der Bioenergie Kufstein errichtet werden. Die sogenannte "Power2X"-Anlage soll gemeinsam mit der Bioenergie Kufstein künftig nicht nur rund 60 Prozent des Wärmebedarfs der zweitgrößten Stadt Tirols mit CO2-freier Wärme abdecken, das Projekt umfasst auch eine moderne Wasserstoff-Infrastruktur, bestehend aus Elektrolyse-Anlage und Tankstelle sowie Schnellladesysteme für Elektrofahrzeuge.

Auch mit regionalen Partnern will der Tiroler Energieanbieter künftig zusammenarbeiten. Der Nutzfahrzeughersteller MAN will bis 2021 am Standort München erste Wasserstoff-Lkws nutzen. Für erste Testfahrten sei die Nähe zu dem Wasserstoffzentrum in Kufstein ideal, heißt es.

Siemens plant Wasserstoff-Technologiezentrum in Sachsen

Ein weiteres Wasserstoff-Technologiezentrum soll in der deutschen Lausitz unter der Beteiligung von Siemens und der Fraunhofer-Gesellschaft nahe der Grenze zu Polen entstehen. Geplant ist der "Innovations-Campus" auf dem Werksgelände des deutschen Industriekonzerns in Görlitz, auf dem sich weitere Technologieunternehmen ansiedeln sollen.

Investiert werden sollen dazu 30 Millionen Euro. In den nächsten fünf Jahren sollen damit etwa 100 Arbeitsplätze entstehen. Siemens-Chef Joe Kaeser, Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und ein Vertreter der Fraunhofer-Gesellschaft unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung.

Siemens hatte seine Dampfturbinen-Produktion in Görlitz wegen des schrumpfenden Marktes eigentlich schließen wollen. Nach massiven Protesten bleibt der Standort erhalten, einige der 800 Arbeitsplätze dürften aber wegfallen. Die strukturschwache Region nahe der polnischen Grenze leidet als eines der größten Braunkohle-Abbaugebiete Deutschlands auch unter dem Ausstieg aus der Kohle-Verstromung.

"Mit diesem Zukunftspakt lösen wir unser Versprechen ein, den Strukturwandel der Lausitz aktiv mit zu gestalten", sagte Kaeser. Siemens will in Görlitz erforschen, wie der Kohlendioxid-Ausstoß in der Industrie mit Wasserstoff-Technologie reduziert werden kann.

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